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Der Fall Michael Perez
Verloren in der Psychiatrie / "betrifft"-Reportage am Mittwoch, 18. Juli 2018, 21 Uhr im SWR Fernsehen (FOTO)

ID: 1629944


(ots) -
Wie schnell es gehen kann, dass man in eine psychiatrische Anstalt
eingewiesen wird, und wie langwierig - wenn überhaupt - wieder
herauszukommen, schildert die "betrifft"-Reportage "Der Fall Michael
Perez - Verloren in der Psychiatrie" am 18. Juli 2018, ab 21 Uhr im
SWR Fernsehen.

Seit 16.6.2015 ist Michael Perez unter verschärften Bedingungen in
der Psychiatrie untergebracht. Komplett isoliert in einem sogenannten
Kriseninterventionsraum. 24 Stunden am Tag allein. Keine Bücher, kein
Radio, kein Fernsehen. Nichts. Wenn er Glück hat, eine Stunde Hofgang
- in Hand- und Fußfesseln. Mittlerweile will Michael auch gar nicht
mehr verlegt werden. Er will sich dem System nicht mehr aussetzen,
keine Psychopharmaka mehr nehmen. Bei einer Gefängnisstrafe ist das
Ende festgelegt. Aus der forensischen Psychiatrie jedoch kommt man
nur raus, wenn die Ärzte grünes Licht geben. Vielleicht nie.
Insgesamt zehn Jahre ist Michael nun schon weggesperrt.

Beim Nachbarschaftsstreit überreagiert

Michael Perez ist kein Terrorist, Massenmörder oder
Sexualstraftäter. Er hatte einen langen, heftigen
Nachbarschaftsstreit, hat zahlreiche Anzeigen kassiert, überreagiert,
zugeschlagen. Ein blaues Auge. Und einen "spitzen Gegenstand" soll er
in der Hand gehabt haben. Dafür gibt es keine Beweise, aber es ist
mit ausschlaggebend dafür, dass er "eingewiesen" wurde. "Eine Gefahr
für die Allgemeinheit. Unterbringung nach § 63, Psychiatrie statt
Gefängnis", so Gutachter und Richter.

Anfangs denkt Michael noch, er kommt da schnell wieder raus, wenn
er sich anpasst, mitspielt, Psychopharmaka nimmt. Aber es dauert
viele Jahre, bis er als Freigänger eingestuft wird, tagsüber im
Straßenbau arbeiten darf, Hoffnung schöpft, von seinem Chef gelobt
wird. Hoffnung, die schnell im Keim erstickt, als Michael in den




Augen der Ärzte Rückschritte macht.

Alle Lockerungen werden gestrichen, er kommt zurück auf die
"Geschlossene", hat das Gefühl, er müsse bei null anfangen. Er
rebelliert, wird mehrfach über Tage fixiert, obwohl er niemanden
verletzt, und kommt in eine Hochsicherheitseinrichtung.

NATO-Draht, Überwachungskameras, Sicherheitspersonal Michael wird
in dieser Umgebung immer kranker, so der Eindruck seiner Schwester
Bianka. Seit vielen Jahren kämpft sie um ihn, legt sich mit Ämtern,
Behörden, Ärzten und Politikern an. Fast zwei Jahre begleitet das
Filmteam sie. Zwei sehr belastende Jahre, in denen ihr Bruder sich
unter dem Eindruck der dauerhaften Isolation und der
Perspektivlosigkeit verändert. Die erschütternde Erkenntnis des
Films: Ein Fall wie der von Michael Perez kann immer wieder
passieren. Und zwar fast jedem. Man kommt schneller rein als gedacht,
und ist man einmal "drin", kommt man kaum wieder raus. Die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der forensischen Psychiatrie
liegt in vielen Bundesländern bei fast zehn Jahren. Besonders
gefährdet: Menschen, die eigensinnig sind, sich nicht gut unterordnen
können, sich widersetzen. Ein Film von Thomas Diehl.

Film vorab für akkreditierte Journalisten auf presseportal.SWR.de.
Fotos über ARD-Foto.de

Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel. 06131 929 32755,
sibylle.schreckenberger(at)SWR.de

Original-Content von: SWR - Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 11.07.2018 - 13:59 Uhr
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