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TransFair verkündet 15 % Plus auf Jahrespressekonferenz / Wachstum treibt Weiterentwicklung voran (FOTO)

ID: 1610848


(ots) -
25 Jahre nach Einführung von Fairtrade-gesiegelten Produkten
wurden 2017 bundesweit 1,33 Milliarden Euro umgesetzt, ein Anstieg
von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Produzenten im globalen
Süden erhielten neben Markt- und Mindestpreisen zusätzlich über 25
Millionen Euro Prämien, die sie in Gemeinschaftsprojekte
investierten. Die heute veröffentlichte Wirkungsstudie des Centrums
für Evaluation belegt den positiven Einfluss von Fairtrade auf die
ländliche Entwicklung in den Anbauländern. Trotz dieser Erfolge ist
die kleinbäuerliche Landwirtschaft in ihrer Existenz bedroht.
"Handelsgewinne müssen gerechter verteilt werden", forderte
TransFair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath auf der diesjährigen
Jahrespressekonferenz. "Mehr Wertschöpfung im globalen Süden ist
nötig, um existenzsichernde Einkommen für Bauern- und
Arbeiterfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu ermöglich."
Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Fuchs ergänzt "Politik und Wirtschaft
sind gleichermaßen gefordert, die nachhaltigen Entwicklungsziele bis
2030 zu verwirklichen."

Fairtrade-gesiegelte Produkte sind stark gefragt

Die Produzenten im Süden erwirtschafteten durch die steigenden
Absätze 23 Prozent mehr Prämiengelder, die sie eigenverantwortlich
investieren können. Die Wachstumstreiber: Kaffee erreichte mit 18.000
Tonnen ein Plus von 8 Prozent. 87.000 Tonnen Bananen bedeuten ein
Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 37.000 Tonnen Rohkakao ein
Plus von 23 Prozent. Mit 406 Millionen verkauften Stielen wuchsen die
Blumen um 4 Prozent. Heute bieten 360 Partnerfirmen bundesweit 5.500
fair gesiegelte Produkte in Supermärkten, Discountern, Fachgeschäften
und in der Gastronomie an.73 Prozent davon sind zusätzlich
Biozertifiziert.

Textilien mit Fairtrade-Baumwolle entwickelten sich ebenfalls




positiv. Mit rund 12 Millionen verkauften Einkaufstaschen, T-Shirts,
Bettwäsche und Handtüchern mit fairer Baumwolle wächst der Sektor um
45 Prozent. Erfreulich ist die Entwicklung bei der Beschaffung von
Berufsbekleidung, z. B. tragen die Kaufland- und Ferrero-Mitarbeiter
bereits Kleidungsstücke aus Fairtrade-zertifizierter Baumwolle.

Forderung nach existenzsichernden Löhnen und Einkommen

Fairtrade geht aber einen Schritt weiter: In Indien nahmen 2017
zehn Zulieferbetriebe an dem Fairtrade-Textilprogramm in allen
Produktionsstufen von der Entkörnung bis zum Konfektionsbetrieb teil.
Hunderte Arbeiter und Führungskräfte wurden zu Arbeiterrechten,
Arbeits- und Gesundheitsschutz genauso wie zu Effizienz- und
Produktivitätssteigerung geschult. Als erster Standard überhaupt
definiert der Fairtrade-Textilstandard einen festen Zeitrahmen für
existenzsichernde Löhne. Brands Fashion, Melawear und 3Freunde sind
die ersten Unternehmen in Deutschland, die mit gutem Beispiel
vorangehen. "Was für uns selbstverständlich ist, muss für Näherinnen,
Baumwollbauern, Bananenarbeiter oder Kaffeebauern ebenfalls
erreichbar werden: Die Achtung ihrer Menschenrechte und dazu gehört
ein existenzsicherndes Einkommen. Wir alle müssen bereit sein, mehr
Geld für nachhaltige Produkte auszugeben, um ausbeuterische
Bedingungen in globalen Lieferketten zu beenden", so Overath weiter.

Gerechter Handel im Süden durch politische Arbeit im Norden

Transfair e.V. treibt den Dialog mit Akteuren aus Wirtschaft,
Politik und Zivilgesellschaft voran und verdeutlicht den Beitrag des
fairen Handels zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs). Um die
Partnergruppen im Süden stärker zu unterstützen hat Fairtrade die
Programmarbeit in den Bereichen Klimawandel, Stärkung von
Kleinbauernorganisationen, Kinder-, Frauen- und Arbeiterrechte
intensiviert. Heinz Fuchs, Aufsichtsratsvorsitzender von Transfair
e.V., erläuterte: "Angesichts der weltpolitischen Lage müssen wir den
Akzent noch deutlicher auf Klima und Menschenrechte setzen.
Sorgfaltspflichten entlang der Wertschöpfungsketten müssen zu
verbindlichen Richtlinien werden. Im Kampf für mehr globale
Handelsgerechtigkeit sind fairer Handel mit dem Süden und politische
Arbeit im Norden notwendiger denn je."

Ceval bestätigt: Fairer Handel wirkt

Welchen Beitrag der faire Handel zur Armutsminderung und
ländlicher Entwicklung leistet, untersuchte das Centrum für
Evaluation (Ceval) in Saarbrücken 2012 in einer breit angelegten
Studie. Heute veröffentlichte Ceval die Folgestudie "5 Jahre später -
Der Beitrag von Fairtrade auf die ländliche Entwicklung". Tatjana
Mauthofer, Projektmanagerin der Ceval GmbH, stellte konkrete
Fallbeispiele vor und zeigte anhand der Produkte Bananen und Kaffee,
welche Wirkmechanismen von Fairtrade die nachhaltige Entwicklung vor
Ort stärken. Daneben benannte sie anhaltende Herausforderungen: Bei
Bananen gehört dazu der massive Preisdruck, bei Kaffee leiden die
Produzenten besonders unter den negativen Folgen des Klimawandels.
Unabhängig von produktspezifischen und regionalen Unterschieden
belegte die aktuelle Studie, dass Fairtrade den Kleinbauern
essentielle Entwicklungschancen ermöglicht. Tatjana Mauthofer sagte:
"Die Feldforschung zeigte, dass Fairtrade über Kontinente hinweg dazu
beiträgt, die Widerstandskraft der Kleinbauern zu stärken. In Zeiten
von Krisen und Klimawandel leistet der faire Handel einen
entscheidenden Beitrag, wirtschaftlich marginalisierte Gruppen in
ländlichen Regionen des Südens zu unterstützen."

Fairtrade weitet Rohstoff-Modell aus

Um den Marktzugang für Produzentengruppen zu vergrößern, startete
Fairtrade 2012 das Rohstoff-Modell für Kakao, Zucker und Baumwolle.
Hier können Unternehmen Lieferketten auf faire Beschaffung umstellen.
Nach erfolgreichem Start weitet Fairtrade das Rohstoff-Modell nun auf
alle Produkte bis auf Kaffee und Bananen aus. Mit der Erweiterung
können die Konsumenten bald fair gehandelte Rosen in Mischsträußen,
fairen Reis in Fertiggerichten sowie faire Nüsse in Schokoladen
finden. "Der faire Handel entfaltet seine Wirkung vor allem bei
relevanten Verkaufsmengen. Fairtrade sieht sich daher in der Pflicht,
immer neue Marktzugänge für die Produzenten zu schaffen. Konkretes
Handeln ist jetzt bei den Unternehmen gefragt", so Overath.

Breites Bündnis für Fairtrade

Immer mehr Menschen unterstützen den fairen Handel. Der
gemeinnützige Verein Transfair wird getragen von 31
Mitgliedsorganisationen. 535 Fairtrade-Towns, 476 Fairtrade-Schools,
17 Fairtrade-Universities und viele ehrenamtliche Engagierten halten
in der Kampagnenarbeit zusätzlich die Forderung nach mehr globaler
Gerechtigkeit wach. Auf dem Coffee Fairday rief das breite Bündnis
die Bundesregierung dazu auf, die Kaffeesteuer für fair gehandelten
Kaffee abzuschaffen und so nachhaltigen Konsum zu fördern. Die
Petition wurde an Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller übergeben, der
diese Forderung im Kabinett vorantreiben wird. Transfair begrüßt
diesen ersten Schritt hin zu einer nachhaltigeren Steuerreform.

In diesem Jahr startet die Faire Woche, die größte gemeinsame
Aktionswoche aller Fair-Handels-Akteure in Deutschland, unter dem
Motto "Fairer Handel und Klimawandel". Fairtrade wird dabei den
Schwerpunkt auf den Handel mit Bananen legen.

Hintergrund:

Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet,
benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu
unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair e.V.
nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich dafür ein, den Handel mit
fair gehandelten Produkten und Rohstoffen zu fördern und mehr
Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu erreichen.
www.fairtrade-deutschland.de

TransFair gehört zum internationalen Verbund Fairtrade
International e.V., in dem Fairtrade-Organisationen aus 25 Ländern
und die drei kontinentalen Produzentennetzwerke zusammengeschlossen
sind. Fairtrade International entwickelt die international gültigen
Fairtrade-Standards. www.fairtrade.net

Alle beteiligten Akteure entlang der Lieferkette werden regelmäßig
von FLOCERT GmbH kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem
unabhängigen und weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den
Anforderungen der Akkreditierungsnorm ISO 17065 (DIN EN 45011).
www.flocert.net



Pressekontakt:
Claudia Brück
Vorstand Kommunikation
Tel: 0221 94204031
E-Mail: presse(at)fairtrade-deutschland.de

Original-Content von: TransFair e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 15.05.2018 - 12:00 Uhr
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