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Autonome Autos: Hoffnung auf mehr Sicherheit und Umweltschutz

ID: 1601667


(ots) -

+++ Breite Forderung nach Sicherheits-Checks und Datenschutz
+++ Bundesbürger wollen Black-Box in selbstfahrenden Autos
+++ Mehrheit erwartet Durchbruch für autonome Autos in spätestens 20
Jahren
+++ Bitkom und TÜV-Verband stellen gemeinsame Studie zur vernetzten
Mobilität vor

Eine Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich, dass Autos zumindest
in bestimmten Situationen autonom fahren. Davon versprechen sie sich
weniger Unfälle und mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, aber
auch einen niedrigeren Verbrauch und eine geringere Umweltbelastung.
Das sind Ergebnisse einer Studie von Bitkom Research im gemeinsamen
Auftrag des Digitalverbands Bitkom und des TÜV-Verbands (VdTÜV), die
heute in Berlin vorgestellt wurde.

Für die Studie wurden 1.238 Bundesbürger ab 18 Jahren
repräsentativ befragt. Gleichzeitig machen sich die Bürger Sorgen um
technische Fehlfunktionen, Hacker-Angriffe auf die Fahrzeuge sowie
den Datenschutz. Und so wünscht sich eine breite Mehrheit der
Bevölkerung transparente Regeln für die in der vernetzten Mobilität
anfallenden Daten und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen der
entsprechenden Systeme in den Fahrzeugen. "Die Frage ist nicht, ob
vernetzte und autonome Autos auf unseren Straßen fahren werden. Es
geht ausschließlich um das Wann - und um die Frage, wer die
Technologie dafür entwickelt, wer die Fahrzeuge herstellt und unter
welchen Voraussetzungen sie auf die Straße dürfen", sagte
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. "Der TÜV ist keine
Spaßbremse, die den Bürgern die Mobilität erschweren will, sondern
ein Innovationstreiber, indem er Vertrauen schafft. Vertrauen ist die
Grundlage für die Akzeptanz neuer Technologien", sagte Dr. Joachim
Bühler, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV.

Drei Viertel der Befragten (74 Prozent) wünschen sich, dass das




Auto zumindest in bestimmten Situationen selbstständig fährt. Vor
allem beim Ein- und Ausparken (65 Prozent) und im Stau (54 Prozent)
ist eine solche Funktion begehrt. Weniger häufig wird autonomes
Fahren im fließenden Verkehr auf der Autobahn (28 Prozent) oder auf
der Landstraße (18 Prozent) gewünscht, nur 17 Prozent hätten autonome
Systeme gerne in kritischen Verkehrssituationen, um einen Unfall zu
vermeiden, und nur 8 Prozent grundsätzlich während der gesamten
Fahrt. "Während es Einparkhilfen, Spurhalteassistenten und
automatische Notbremssysteme bereits gibt und die Menschen sich eine
solche Unterstützung vorstellen können, fehlt es offenbar noch an der
Fantasie, dass das Auto grundsätzlich alleine fahren kann. Der
Computer am Steuer wird aber nicht müde und lässt sich auch nicht
ablenken - vieles spricht für das autonome Fahren", so Rohleder.

60 Prozent der Bundesbürger sagen, selbstfahrende Autos würden
mehr Sicherheit für Fahrzeuginsassen oder andere Verkehrsteilnehmer
bringen, 29 Prozent rechnen mit weniger Unfällen. Zugleich erwarten
43 Prozent einen geringeren Verbrauch und 27 Prozent geringere
Umweltbelastungen. Auch mehr Zeit für den Fahrer und mehr Fahrkomfort
gibt jeweils jeder Vierte (26 Prozent) als Plus an. Nur 27 Prozent
sehen gar keine Vorteile. Auf der anderen Seite haben 68 Prozent
Angst vor technischen Problemen, 63 Prozent fürchten sich vor Hackern
und 52 Prozent vor einer unberechtigten Nutzung der anfallenden Daten
durch Dritte. "Daran sieht man deutlich: Sicherheit ist ein ganz
zentrales Thema für die Akzeptanz von selbstfahrenden Autos",
erläuterte Bühler. Als mutmaßliche Nachteile werden auch die
erwarteten Kosten genannt: 42 Prozent rechnen mit hohen Kosten für
die Infrastruktur, 35 Prozent sind autonome Autos selbst zu teuer.
Und: 37 Prozent wollen sich den Spaß am Selberfahren nicht nehmen
lassen.

Den Durchbruch für autonome Autos erwartet die Mehrheit der
Bundesbürger in spätestens 20 Jahren. Dann werden nach der Ansicht
von 58 Prozent der Befragten in Deutschland pro Jahr mehr
selbstfahrende als herkömmliche Autos zugelassen werden. Jeder Zehnte
(10 Prozent) sieht diesen Zeitpunkt bereits in zehn Jahren erreicht -
und nur 15 Prozent gehen davon aus, dass auch in mehr als 25 Jahren
noch überwiegend nicht autonome Autos zugelassen werden. "Damit
Deutschland bei vernetzter Mobilität und beim autonomen Fahren eine
Führungsrolle übernehmen kann, müssen wir massiv in eine digitale
Infrastruktur investieren und dafür sorgen, dass bestehende und neue
Gesetze die Mobilität der Zukunft nicht behindern, sondern fördern",
so Rohleder.

Für die Automobilindustrie könnte das gravierende Veränderungen
mit sich bringen. Denn jeder Dritte, der sich heute schon vorstellen
kann, ein autonomes Auto zu kaufen, würde dazu am ehesten zu einem
neuen Autohersteller wie Tesla (30 Prozent) oder einem
Digitalunternehmen (3 Prozent) gehen. Damit sind die neuen
Wettbewerber für Autokäufer ähnlich attraktiv wie die Autohersteller
aus Deutschland (36 Prozent) und liegen deutlich vor den klassischen
ausländischen Automobilherstellern (18 Prozent). Rohleder: "Das
Rennen um die Weltmarktführerschaft bei selbstfahrenden Autos ist
gestartet. Wer diese Technologie beherrscht, beherrscht den
Mobilitätsmarkt der Zukunft."

Bereits für die kommenden zehn Jahre geht jeder Zweite (49
Prozent) davon aus, dass klassische Autohersteller deutlich
Marktanteile verlieren und das eigene Auto kein Statussymbol mehr
sein wird (48 Prozent). In Ballungsräumen wird der Einschätzung der
Bundesbürger zufolge bis 2028 die Mehrheit Car-Sharing und
On-Demand-Shuttles nutzen (52 Prozent) und kein eigenes Auto mehr
besitzen (51 Prozent). Gleichzeitig werde vernetzte Mobilität zu
deutlich weniger Verkehrsunfällen führen, damit rechnet ebenfalls
jeder Zweite (50 Prozent). Und jeder Vierte (25 Prozent) erwartet
sogar, dass es dank dieser neuen Technologien praktisch keine
Verkehrstoten mehr geben wird. "Das autonome Auto ist keine
Weiterentwicklung des Autos wie wir es kennen, es wird Bestandteil
einer völlig neuen vernetzten Mobilität sein. Dazu gehören
Car-Sharing und Ride-Sharing ebenso wie das Zusammenspiel von
verschiedenen Verkehrsmitteln auf der Straße, der Schiene und in der
Luft", sagte Rohleder.

Dabei fordern die Bundesbürger sichere Systeme für die Vernetzung
von Fahrzeugen. So ist 91 Prozent wichtig, dass der Datenaustausch
unterbrechungsfrei funktioniert, 87 Prozent wollen eine technisch
ausgereifte, 82 Prozent eine topaktuelle Technik. Und 79 legen Wert
darauf, dass die Technologie gegen Angriffe von außen abgesichert
ist. "Auch künftig werden Bremsen, Beleuchtung und Achsen für die
Sicherheit eines Autos eine Rolle spielen. Mindestens genauso
sicherheitsrelevant sind aber die digitalen Systeme, die nach und
nach das Steuer übernehmen", sagte Bühler.

Um all dies zu gewährleisten, fordern 95 Prozent der Bundesbürger,
dass die Systeme in vernetzten Autos regelmäßig auf Datenschutz und
Datensicherheit geprüft werden. Zwei Drittel (64 Prozent) der
Befragten, die ein Auto im Haushalt haben, wären sogar bereit,
Mehrkosten für eine solche Überprüfung zu tragen. Dabei würde jeder
Fünfte (22 Prozent) bis zu 100 Euro bezahlen. 45 Prozent sehen die
Obergrenze bei 50 Euro und 31 Prozent bei 10 Euro. Mehr als 100 Euro
würden 2 Prozent bezahlen. Bühler: "Verbraucherinnen und Verbraucher
haben bereits eine klare Vorstellung davon, wie mit Daten, Software
und künstlicher Intelligenz im vernetzten Auto umzugehen ist.
IT-Sicherheit und Datenschutz sollen regelmäßig, etwa bei der
Hauptuntersuchung, geprüft werden."

In vernetzten Autos entsteht eine Vielzahl von Daten, etwa zur
Motorleistung, zum Fahrverhalten oder auch zur Position des
Fahrzeugs. Der großen Mehrheit der Bürger ist es wichtig zu wissen,
welche Daten erzeugt werden (83 Prozent) und wer sie nutzt (93
Prozent). Dabei fordern die Meisten, dass der Eigentümer des
Fahrzeugs (69 Prozent) bzw. der Fahrer (57 Prozent) entscheiden soll,
wer die Daten nutzen darf. 28 Prozent wollen diese Entscheidung dem
Gesetzgeber überlassen, nur 2 Prozent dem Automobilhersteller.

Eine deutliche Mehrheit von 69 Prozent fordert, dass in
selbstfahrenden Autos serienmäßig eine sogenannte Black-Box wie in
Flugzeugen eingebaut wird. Sie zeichnet automatisch alle anfallenden
Daten auf, die bei einem Unfall ausgelesen werden können, um den
Hergang nachzuvollziehen. "Eine Black-Box könnte wichtige
Informationen bei Unfällen liefern. Für eine solche Black-Box
benötigen wir einen transparenten, herstellerübergreifenden
Standard", so Bühler.

Aber auch darüber hinaus wären viele Bürger bereit, die
anfallenden Daten Dritten zur Verfügung zu stellen. 42 Prozent würden
dies tun, wenn damit ein gesellschaftlicher Nutzen verbunden wäre,
etwa ein besserer Verkehrsfluss oder die Aufklärung von Straftaten.
27 Prozent wären zur Datenweitergabe bereit, wenn sie dadurch einen
individuellen Nutzen hätten, etwa persönliche Verkehrsmeldungen oder
automatische Parkplatzreservierungen. Und 15 Prozent würden ihre
Daten sogar zur Verfügung stellen, ohne dies an Bedingungen zu
knüpfen.

Damit Dritte die Daten nutzen können, müssten diese auf digitalen
Plattformen gespeichert werden, die den Zugriff für Berechtigte
regeln. Das bei weitem größte Vertrauen, eine solche Plattform zu
betreiben, wird unabhängigen Prüforganisationen wie TÜV oder Dekra
entgegengebracht (55 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen
Automobilclubs (11 Prozent), staatliche Behörden wie das
Kraftfahrtbundesamt (8 Prozent) oder Automobilhersteller (5 Prozent).
"Als Mobilitätsexperte trägt der TÜV eine große Verantwortung für die
kommenden Generationen. Die Potenziale von Vernetzung und
Digitalisierung müssen unbedingt genutzt werden, um multimodale und
umweltschonende Mobilitätsprogramme zu schaffen", sagte Bühler.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die
Bitkom Research im Auftrag von Bitkom und VdTÜV durchgeführt hat.
Dabei wurden 1.238 Bundesbürger ab 18 Jahren telefonisch befragt. Die
Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtbevölkerung.

Weitere Infos: http://ots.de/xvcVyZ



Pressekontakt:
Geraldine Salborn
VdTÜV Verband der TÜV e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T.: +49 30 760095-400
presse(at)vdtuev.de
www.vdtuev.de
twitter.com/vdtuev_news

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Datum: 18.04.2018 - 10:15 Uhr
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