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Aachener Nachrichten: Nichts gelernt - Das Jahresgutachten der "Wirtschaftsweisen"; Kommentar von Joachim Zinsen

ID: 1134499

(ots) - Die sogenannten Wirtschaftsweisen haben gestern in
ihrem Jahresgutachten von der Bundesregierung gefordert, "mehr
Vertrauen in Marktprozesse" zu zeigen. Mit Verlaub: Soll das ein
satirischer Beitrag sein? Selbst marktradikale Hardliner müssten doch
allmählich merken, welch verheerende Schäden entfesselte Märkte
verursachen. Die weltweite Finanzkrise, die wirtschaftlichen Probleme
der EU, die lahmende Binnenkonjunktur und die heftigen sozialen
Verwerfungen in Deutschland: All das sind Resultate eines
Wirtschaftskurses, der seit langem gefahren wird und den die
Professoren noch weiter forcieren wollen. Der Lerneffekt bei ihnen
tendiert offenbar gegen null. Der Staat als wirtschaftlicher Akteur
und strengerer Normengeber? Nein, für die Weisen bleibt das
Teufelszeug! Umsteuern? Kommt nicht in Frage! Das wäre ja das
Eingeständnis, jahrzehntelang falsch gelegen zu haben. Stattdessen
wollen die Herrschaften offenbar mit aller Gewalt einen Satz des
Wirtschaftswissenschaftlers Heiner Flassbeck bestätigen. Der hat
jüngst über seine Zunft gesagt: Die meisten Ökonomen sind keine
Spürhunde, die nach Fehlern im System der Volkswirtschaft suchen,
sondern vielmehr Wachhunde, die ihr ideologisches Revier verteidigen.
Folglich geißelten die Weisen gestern dann auch den Mindestlohn als
eine Ursache der Wirtschaftsflaute. Gratulation zu dieser
intellektuellen Meisterleistung. Dumm ist nur, dass der Mindestlohn
erst zu Beginn des kommenden Jahres in Kraft tritt. Aber so genau
nehmen es die Ökonomen nicht. Alle Wirtschaftsweisen sollten wir
jedoch nicht über einen Kamm scheren. In dem fünfköpfigen Gremium
sitzt auch Peter Bofinger. Der Finanzwissenschaftler widersprach
gestern seinen Kollegen. Damit Deutschland und Europa einen Weg aus
der Krise finden können, fordert er deutlich mehr staatliche
Investitionen und warnt davor, die "Schwarze Null" wie einen Götzen




anzubeten. Bofinger hat die Zeichen der Zeit schon lange erkannt.
Leider aber sind er und ein paar andere Kollegen immer noch einsame
Rufer in der von Marktradikalen dominierten deutschen Ökonomen-Szene.



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Aachener Nachrichten
Redaktion Aachener Nachrichten
Telefon: 0241 5101-388
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Datum: 12.11.2014 - 17:29 Uhr
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Politik & Gesellschaft


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