Gewinner der Rohstoffexpedition: Schülergruppe besucht NABU-Projekt ?Untere Havel?
Gewinner der Rohstoffexpedition: Schülergruppe besucht NABU-Projekt "Untere Havel"
(pressrelations) -
Seeadler, Weißkopf-Schwäne und Eisvögel: Diese und andere seltene und einzigartige Tierarten beobachteten 14 Schüler und Lehrer aus dem thüringischen Bad Salzungen Anfang Juni auf der unteren Havel bei Havelberg in Sachsen-Anhalt. Die Schülerinnen und Schüler der Ersten Stadtschule gehören zu einer Schulprojektgruppe, die sich im Rahmen der Rohstoffexpedition des Bundesministeriums für Forschung und Bildung in diesem Jahr mit dem Thema Ressourcenschonung und Rohstoffrückgewinnung von Althandys beschäftigte. Unter allen 1.600 Schulen gehörte die Stadtschule Bad Salzungen zu den Gewinnern.
Am Vormittag startete die Gruppe zunächst zusammen mit NABU-Experte Achim Seeger zu einer knapp zweistündigen Kahnfahrt, auf der es allerhand Natur zu bestaunen gab. Doch nicht nur das: den interessierten Schülerinnen und Schülern erschlossen sich wichtige Informationen zur bewegten Geschichte der jahrhundertealten unteren Havel.
Untere Havel wird renaturiert
So berichtete Seeger von den vielen Eingriffen zur Begradigung und Vertiefung, die in den vergangenen 130 Jahren getätigt wurden. Sie hinterließen markante Spuren und zerstörten den wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna. Heute beseitigt der
Naturschutzbund Deutschland e. V. (kurz: NABU) mit zahlreichen Einzelmaßnahmen und dank der Unterstützung vieler Ehrenamtlicher die alten Missstände: so darf das Flussbett der Havel wieder verflachen und verschlammen, die Uferböschung wird von Decksteinen befreit, die früher der Befestigung dienten und einem Uferabbruch entgegenwirkten. Zugleich verhinderte die Uferbefestigung aber auch, dass natürliche Flachwasserbereiche mit Schilf und Gräsern entstehen konnten. Die Renaturierung des Lebensraums, die der NABU seit vielen Jahren verfolgt, ist kein kurzfristiges und leichtes Projekt, aber ein durchaus sinnvolles: Die Maßnahmen schaffen neue Rückzugsgebiete für Seeadler, seltene Kröten und ermöglicht die Fischwanderung, die zuletzt fast nicht mehr existierte, heute aber wieder vermehrt zu beobachten ist.
Besucherzentrum infomiert über das Havelland
Nach so viel Naturkunde und gestärkt vom Fischessen bei Fischer Schröder in Strodehne besichtigten die Schüler zum Abschluss das Besucherzentrum des NABU in Milow, gelegen zwischen Rathenow und Premnitz. Hier erhielt die Gruppe auf mehr als 100 Quadratmetern unter anderem einen Überblick über den gesamten Verlauf der Havel mit allen derzeit laufenden Projekten. Um die Auswirkungen der Naturgewalten erlebbar zu machen, simulierte ein Modellaufbau das Havelhoch- und Niedrigwasser.
Das Besucherzentrum bot aber noch mehr: so erfuhren die Jugendlichen von Flussauen, Fischen und Fischern, Zugvögeln und Zugzeiten, Kirchen und Kaffeekähnen. Teils historische Ton-Dokumente mit Stimmen von Menschen, die viel vom Westhavelland zu erzählen hatten, ließen die alte Zeit wieder aufleben und vermittelten ein kleines Gefühl für das damalige Leben am Fluss. Selbst aktiv wurden die Jugendlichen bei einer Art Schnitzeljagd - auf unterschiedliche Fragestellungen mussten Antworten gefunden werden. Dies gelang jedoch nur demjenigen, der sich mit den Exponaten auch wirklich auseinandersetzte. Selbstverständlich verließen die Schülerinnen und Schüler das Gebäude ausschließlich als Gewinner. Und so wird der eine oder andere auf der Fahrt in das fünf Autostunden entfernte Bad Salzungen noch einige Zeit über die vielen Eindrücke des Tages nachgedacht haben, bevor er oder sie am Ende der Schlaf überkam.
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Datum: 05.07.2013 - 14:01 Uhr
Sprache: Deutsch
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