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Verbot des Hormongifts Bisphenol A nicht weiter verzögern / Hersteller von Thermopapieren zum Rückruf belasteter Produkte aufgefordert

ID: 1362003


(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) hat die Hersteller von Thermopapieren zum Rückruf
Bisphenol-haltiger Produkte und zum freiwilligen Ersatz der riskanten
Chemikalie aufgefordert. Die u.a. von den deutschen Firmen
Koehler-Group und Kanzan, aber auch von der japanischen
Mitsubishi-Konzerngruppe hergestellten Spezialpapiere für Kassenbons,
Eintritts- und Fahrkarten, Kofferetiketten oder Automaten-Tickets
gefährdeten die Gesundheit der Verbraucher, teilte der
Umweltschutzverband zu Beginn der weltgrößten Messe der
Druckindustrie (Drupa 2016) in Düsseldorf mit.

In vom BUND veranlassten Stichproben von Kassenbons,
Eintrittskarten und Kofferetiketten sei mehrheitlich nicht nur der
hormonelle Schadstoff Bisphenol A (BPA), sondern auch das ähnlich
schädliche Bisphenol S (BPS) nachgewiesen worden. Getestet wurden
Kassenbons von Tankstellen, großen Drogerie- bzw. Handelsunternehmen,
Kinoeintrittskarten und Kofferetiketten von Lufthansa und Air Berlin.
In 14 von 19 untersuchten Proben wurde BPA oder BPS nachgewiesen. Die
höchsten BPA-Werte wurden bei Kassenbons von Shell- und
Aral-Tankstellen, der Drogeriekette Rossmann und bei Eintrittskarten
der Kinogruppe Cinestar gemessen.

"Die Menschen kommen täglich mit zahlreichen Artikeln in Kontakt,
die Bisphenole enthalten. Diese Stoffe haben in verbrauchernahen
Produkten nichts zu suchen. Ein Verbot darf nicht nur BPA betreffen,
es muss auch chemisch verwandte Bisphenole wie BPS umfassen. Die
Hersteller von Thermopapieren sollten Bisphenol-haltige Produkte
zurückrufen und vorhandene gesundheitlich unbedenkliche Alternativen
sofort einsetzen", forderte der BUND-Chemieexperte Manuel Fernández.

Bereits 2015 hatte der Risikoausschuss der Europäischen
Chemikalienbehörde ECHA wegen nicht beherrschbarer Gesundheitsrisiken




ein Verbot von BPA in Thermopapier empfohlen. Frühestens im kommenden
Juli wird der Regelungsausschuss der EU-Kommission über ein solches
Verbot abstimmen.

"Die EU-Kommission geht mit der Gesundheit der Menschen fahrlässig
um. Der Zeitraum zwischen dem Erkennen der Bisphenol-Gefahren und den
erforderlichen Gegenmaßnahmen ist einfach zu groß. Ein Verbot von BPA
und ähnlich gefährlichen Bisphenolen in Thermopapier ist längst
überfällig", so Fernández.

Negative Auswirkungen könnten hormonelle Schadstoffe bereits in
sehr geringen Konzentrationen haben. "Vor allem Schwangere, die an
ihren Arbeitsplätzen mit Kassenbons und anderen Bisphenol-belasteten
Schriftstücken in Berührung kommen, sind inakzeptablen Risiken
ausgesetzt. Besonders gefährdet sind auch Ungeborene und
Kleinkinder", sagte Fernández.

Laut europäischer Lebensmittelbehörde (EFSA) ist Thermopapier nach
Lebensmitteln die zweitwichtigste BPA-Belastungsquelle für den
Menschen. Der als Farbentwickler fungierende Stoff gelangt bei
Hautkontakt in den Körper. Er gilt als Mitauslöser für hormonell
bedingte Erkrankungen wie Hoden-, Prostata- oder Brustkrebs, für
Diabetes Typ 2, Übergewicht, Immunschwächen und
Lebensmittelallergien. Bei über 90 Prozent der Einwohner von
Industriestaaten ist Bisphenol A im Blut und im Urin nachweisbar.
Bereits 2015 hatte Frankreich Bisphenol A in allen Materialien, die
Kontakt zu Lebensmitteln haben, verboten. Auf EU-Ebene wurde die
Verwendung von Bisphenol A bislang nur in Babyfläschchen untersagt.

Ein Hintergrundpapier zu "Bisphenole in Thermopapier" sowie die
aktuellen Bisphenol-Tests des BUND finden Sie im Internet unter:
www.bund.net/pdf/thermopapier_bisphenole



Pressekontakt:
Manuel Fernández, BUND-Chemieexperte:
Tel. 030-27586-463
E-Mail: manuel.fernandez(at)bund.net bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425/-464
E-Mail: presse(at)bund.net
www.bund.net


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Datum: 30.05.2016 - 10:52 Uhr
Sprache: Deutsch
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