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Euler Hermes Studie: Welthandel schwächelt, Risiken steigen - die sieben Zwerge sind am Werk (FOTO)

ID: 1313961


(ots) -
- Welthandel wächst um lediglich 2,8% in 2016 und 3% in 2017
- das ist rund die Hälfte der Wachstumsraten von durchschnittlich 6%
zwischen 2000-2010
- Die 7 Zwerge des Welthandels: Die Wachstumstreiber sind sehr klein,
Unternehmen werden von diesen kaum profitieren können
- Steigendes Risiko: Weltweite Insolvenzen steigen 2016
voraussichtlich erstmals seit 2009 wieder um 1% an
- Schwellenländer kämpfen mit dem China-Effekt, niedrigen Rohstoff-
und Ölpreisen, der US-Geldpolitik und daraus resultierenden
Abwertungen

Die Wachstumstreiber der Weltwirtschaft 2016 sind klein. Sehr
klein. Quasi Zwerge. Zu diesem Schluss kommt der führende
Kreditversicherer Euler Hermes in seiner aktuellen Studie "Die 7
Zwerge des Welthandels". Ein reales Wachstum von 2,8% erwarten die
Volkswirte von Euler Hermes für 2016 - und damit zum sechsten Mal in
Folge ein Zuwachs unterhalb der 3%Marke. Die gute Nachricht: Die
"sieben Zwerge" haben ein langsam erwachendes Schneewittchen in Form
von Unternehmensinvestitionen an ihrer Seite. Die schlechte: Sie
kämpfen gegen die vergifteten Äpfel der bösen
Insolvenz-Schwiegermutter. Euler Hermes erwartet 2016 erstmals wieder
einen leichten Anstieg bei den weltweiten Insolvenzen. Im November
des vergangenen Jahres waren die Experten noch von stagnierenden
Zahlen ausgegangen.

"Die geopolitischen Risiken sind weiterhin hoch und der Welthandel
wächst nur sehr langsam", sagte Ludovic Subran, Chefvolkswirt bei der
Euler Hermes Gruppe. "Zudem ist die Volatilität hoch, die
Rohstoffpreise im Keller und die Schwellenländer leiden unter der
China-Grippe und den Zinsanhebungen der Fed. In vielen Märkten steigt
die Unsicherheit und wir erwarten aufgrund der jüngsten Entwicklungen
für 2016 erstmals wieder einen Anstieg der weltweiten
Unternehmenspleiten um +1% nach einem Rückgang um 5% im vergangenen




Jahr."

Die Treiber des Welthandels sind zu klein, um ein wirklicher Motor
für die Weltwirtschaft zu sein. Dennoch gibt es auch positive
Entwicklungen:

"Die gute Nachricht ist, dass die Privatinvestitionen endlich aus
ihrem Dornröschenschlaf erwachen", sagte Subran. "Das könnte das
Wachstum etwas stützen. In Europa sehen wir zudem steigende Umsätze,
eine verbesserte Profitabilität und geringere Kapitalkosten. Die
Schatzkammern sind ganz gut gefüllt, was zu positiven Überraschungen
führen könnte. Die amerikanische Wirtschaft kämpft hingegen mit den
niedrigen Öl- und Gaspreisen. Es wird schwierig, dies durch die
anderen Branchen auszugleichen. Hinzu kommen die rezessionsgeplagten
Länder wie Brasilien oder Russland, die viele Exportnationen
belasten. Immerhin wächst der Wert des Welthandels 2016 aber um
voraussichtlich 0,9%. Das ist zwar sehr wenig, aber im Vergleich zu
den -9% in 2015 beim Wert der global gehandelten Waren und
Dienstleistungen eine deutliche Steigerung."

Die sieben Zwerge des Welthandels im Detail:

Zwerg Schlafmütze ("Sleepy dwarf") - müder Handel:

Euler Hermes erwartet, dass der weltweite Handel 2016 um +0,9 % im
Wert und um +3,7 % im Volumen wächst - insgesamt also ein reales
Wachstum von 2,8%. Im Vergleich dazu lagen die Wachstumsraten
zwischen 2000 und 2010 bei rund 6% jährlich und damit etwa doppelt so
hoch. 2015 verzeichnete der Welthandel aufgrund niedriger
Rohstoffpreise und Währungsturbulenzen sogar einen Einbruch von -9 %
im Wert der gehandelten Güter. Tiefgreifende strukturelle Korrekturen
sind daher notwendig:

- Wertschöpfungsketten verkürzen sich, weil technologische
Entwicklungen und steigende Löhne die Wettbewerbsvorteile von
Produktionsländern in Asien und Mitteleuropa schwinden lassen.
- Chinas Neuausrichtung weg von der Industrie und hin zum
Dienstleistungssektor führt dazu, dass sich die Absatzchancen von
Lieferanten von Primärgütern und Zwischenerzeugnissen verringern.

Zwerg Brummbär ("Grumpy dwarf") - schlecht gelaunte
Schwellenländer:

2015 war für Schwellenländer ein sehr hartes Jahr und einige
Länder bleiben auch 2016 sehr anfällig für wirtschaftliche
Erschütterungen. Brasilien, Russland, Nigeria, die Türkei und
Südafrika (die BRuNTS-Länder) sehen sich verschärften externen
Finanzierungsbedingungen, Währungsabwertungen und schwierigen
politischen Entscheidungen gegenüber. Ursachen dafür sind die
dauerhaft niedrigen Einnahmen aus Rohstoffverkäufen, die sich
abschwächende Konjunktur in China und die Geldpolitik der USA.
Außerdem leiden diese Staaten unter Problemen im eigenen Land wie
Inflation, Rückgang der Inlands-nachfrage und soziopolitischen
Spannungen.

Zwerg Pimpel ("Timid Dwarf") - schüchterne Rohstoffpreise:

Die Ölpreise werden über längere Zeit hinweg niedrig bleiben. Dies
verschafft nettoölimportierenden Ländern einen starken Rückenwind,
während die Nettoölexporteure weiterhin darunter leiden. Selbst wenn
sich die Brent-Preise auf Niedrigrekordniveaus stabilisieren, ist das
Geschäftsmodell der Länder in Frage gestellt, deren Staatshaushalte
und monetären Entscheidungen stark vom Ölexport abhängen.

Zwerg Hatschi ("Sneezy Dwarf") - verschnupfte Finanzmärkte:

Die Finanzmärkte bleiben auch 2016 volatil. Dabei erhöht sich der
Druck auf die Währungen der Rohstoffexporteure durch die schwierigen
Rohstoffmärkte noch weiter. Die Euler Hermes Volkswirte gehen davon
aus, dass sich die Preise für Grundrohstoffe wie Nickel, Sojabohnen
und Zink 2016 stabilisieren. Im Gegensatz dazu sehen die Prognosen
für Rohstoff-Preise, die in der Fertigungsindustrie verwendet werden
(Kohle, Kupfer, Eisenerz oder Stahl), düsterer aus. Diese könnten
erneut um bis zu 10 % fallen. Auch bei den Währungen könnte es zu
einer zweiten Abwertungsrunde (-5 % bis -10 %) kommen, vor allem in
Brasilien, China, Russland, Südafrika und der Türkei.

Zwerg Happy ("Happy Dwarf") - erfreuliche Inlandsnachfrage:

Angesichts der globalen Turbulenzen und strukturellen
Veränderungen im weltweiten Handel wenden sich viele Länder dem
heimischen Markt zu und stimulieren mittels protektionistischer
Maßnahmen das Wachstum des Binnenkonsums. Dieser Trend ist besonders
in Schwellenländern wie Indien auffällig, wo der Konsum seit 2013 um
13,2 % gestiegen ist, obwohl sich die Einfuhren nur um schwache 2 %
erhöht haben. Unterdessen wird der Aufschwung in den Industrieländern
durch die niedrigen Ölpreise nachlassen, da die Inflation langsam
anzieht und dabei das Lohnwachstum überflügelt. Das wiederum
verringert die Kaufkraft.

Zwerg Chef ("Doc Dwarf") - gemeinsame Steuerung:

Trotz der sinkenden Reserven der Schwellenländer wird es dank der
Anleihenaufkäufe durch die Japanische Zentralbank, die EZB und die
Chinesische Volksbank auch 2016 zu keinen weltweiten
Liquiditätsengpässen kommen. Gleichzeitig wird die Fiskalpolitik in
einigen großen Volkswirtschaften statt des bisherigen deutlichen
Gegenwinds einen moderaten Rückenwind verspüren. In China hilft ein
starker Anstieg bei den Staatsausgaben, das Wachstum auf Kurs zu
halten. In Europa ist der strikte Sparkurs vorbei: Die meisten Länder
haben für 2016 Änderungen bei den Körperschaftssteuersätzen oder
gezielte Konjunkturprogramme angekündigt.

Zwerg Seppl ("Dopey Dwarf") - schlecht durchdachte Entscheidungen
und politische Risiken:

Die weltpolitische Lage ist 2016 erneut äußerst unsicher, was den
Unternehmen den Blick in die Zukunft erschwert. Vom "Brexit"-Risiko
über Entscheidungen zu Sanktionen gegen Russland bis hin zu Wahlen in
einigen der größten Volkswirtschaften im Laufe des Jahres, darunter
in den USA, herrscht reichlich Ungewissheit.

Resümee

"2015 war für die Weltwirtschaft ein hartes Jahr, nicht zuletzt
wegen der Erkenntnis, dass der chinesische Konsument die Welt nicht
retten kann. Die Reaktion der Kapitalmärkte in den ersten Wochen
dieses Jahres haben gezeigt, dass das Vertrauen weiter schwach bleibt
und dass man sensibel auf politische Änderungen und Nachrichten
reagiert, die aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde kommen.
Lassen Sie uns aber auch noch über Positives sprechen: Die Eurozone
findet endlich wieder ihren Weg zurück zum Wachstum, und einige
Schwergewichte wie Indien, Indonesien und Mexiko, haben ihre
Widerstandsfähigkeit gegenüber den Turbulenzen auf den
Schwellenländern bewiesen. 2016 wird es daher stärker als je zuvor um
''Differenzierung'' gehen", fasst Subran die Lage zusammen.

Die vollständige Studie "Die sieben Zwerge des Welthandels" finden
Sie hier (Englisch): http://ots.de/JDrty

Den Blog zur Studie (Englisch) finden Sie hier:
http://www.eulerhermes.com/economic-research/blog/post.aspx?post=51

Über Euler Hermes

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoringsystem verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern
vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist
eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris
notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor''s und
Dagong Europe mit einem Rating von AA- bewertet. 2014 wies das
Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,5 Milliarden aus
und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 860
Milliarden.

Euler Hermes beschäftigt in Deutschland rund 1.400 Mitarbeiter, am
Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in
Deutschland.

Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter (at)eulerhermes

Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: So weit wir
hierin Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die
Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten und
unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die
tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich
von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren
hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen
aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der
Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und
-märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von
Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen
resultieren ferner aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von
Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten
beziehungsweise -tendenzen, und insbesondere im Bankbereich aus dem
Ausfall von Kreditnehmern. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte
und der Wechselkurse, sowie nationale und internationale
Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher
Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren
Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen
erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die hierin
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.



Pressekontakt:

Antje Stephan
Pressesprecherin
Euler Hermes Deutschland
Niederlassung der Euler Hermes SA
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.stephan(at)eulerhermes.com


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Datum: 28.01.2016 - 09:30 Uhr
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