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Grünes Band - das lebendige Symbol für die Deutsche Einheit erhält Bundesverdienstkreuz

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(ots) - Am 1. Oktober wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Kai Frobel, den "Vater des Grünen Bandes" verleihen. Diese höchste staatliche Anerkennung erhält der beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) tätige Leiter des Artenschutzreferates für seine außerordentlichen Leistungen für den Erhalt der wertvollen Lebensräume entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Gleich nach dem Fall der Mauer organisierte er ein erstes Treffen von Naturschützerinnen und Naturschützern aus Ost und West. Kai Frobel erinnert sich: "Die Teilnehmenden des vom BUND Naturschutz Bayern (BN) organisierten Naturschutz-Treffens in Hof am 9. Dezember 1989 forderten damals, das grüne Band des Grenzstreifens der DDR als zusammenhängendes Naturschutzgebiet umgehend zu sichern. Dies wurde einstimmig in der ersten Resolution zum Grünen Band beschlossen." Frobel weiter: "Der unermüdliche Einsatz des BUND zusammen mit weiteren verbandlichen und behördlichen Organisationen sowie vielen Ehrenamtlichen hat uns diesem Ziel nun sehr nah gebracht."

Olaf Bandt , Vorsitzender des BUND: "Wir gratulieren Kai Frobel herzlich zu dieser hohen Auszeichnung, die eine große Wertschätzung seiner Arbeit für Natur und Umwelt bedeutet. Als ''Vater des Grünen Bandes'' hat er mit unermüdlichem Einsatz wesentlich dazu beigetragen, dass dieser einzigartige Biotopverbund das geworden ist, was er heute ist: ein BUND-Leuchtturm des Naturschutzes und eine einmalige Erinnerungslandschaft der deutsch-deutschen Geschichte."

Auch 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung bleibt das Grüne Band ein Wahrzeichen der Überwindung von Grenzen und des Zusammenhalts. Der BUND, der sich seit mehr als drei Jahrzehnten für den Erhalt und die Sicherung dieser einzigartigen Erinnerungslandschaft einsetzt, erinnert zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober noch einmal an die herausragende Bedeutung dieses Biotopverbundes. Bandt : "Das Grüne Band mahnt uns, indem es an unsere Vergangenheit erinnert - gleichzeitig spendet es Hoffnung für eine Zukunft, in der Naturschutz und Zusammenhalt ihren festen Platz haben. Was Thüringen und Sachsen-Anhalt auf 1.106 Kilometern schon vorgemacht haben, müssen in der nächsten Zeit alle Anrainerländer nachahmen und das Grüne Band als Nationales Naturmonument ausweisen."





Der BUND begrüßt daher die jüngste Erklärung von Bund und allen neun Ländern entlang des Grünen Bandes, sich für einen durchgängigen Schutz und die Weiterentwicklung des Biotopverbunds einzusetzen. Dieser Absichtserklärung müssen nun in den nächsten zwei Jahren konkrete Taten folgen. Nur wenn das Grüne Band als Ganzes betrachtet wird, kann es seiner Funktion als Biotopverbund gerecht werden, erläutert Bandt : "Noch immer gibt es insgesamt 170 Kilometer Lücken auf dem knapp 1.400 Kilometer langem ehemaligen Grenzstreifen, der als Wanderkorridor etwa für Wildkatzen, Luchse oder Fischotter dient. Als BUND setzen wir uns für den Lückenschluss ein und fordern dafür die Bereitstellung eines Bundesfonds von 30 Millionen Euro, damit beeinträchtigte Lebensräume bis 2025 angekauft werden können."

Doch mit einem Lückenschluss ist es nicht getan. Die nächste Stufe der Stärkung des einzigen länderübergreifenden Biotopverbundes in Deutschland ist die Quervernetzung mit angrenzenden Lebensräumen links und rechts des Grünen Bandes, um vom Band zum Netz des Lebens zu werden. Hier sind insbesondere auch die westlich angrenzenden Länder aufgefordert, entsprechende Flächen bereitzustellen und Schutzmaßnahmen umzusetzen.

Mit Blick auf die Bedeutung des Grünen Bandes Europa, ein Biotopnetzwerk von globaler Bedeutung mit einzigartigen Ökosystemen und herausragender biologischer Vielfalt, erklärt Olaf Bandt abschließend: "Die Dinge, die wir in Deutschland umsetzen können, haben eine Signalwirkung auf unsere europäischen Nachbarländer. Gemeinsam mit ihnen möchten wir ein Grünes Band Europa auf einer Länge von über 12.000 Kilometern entlang des einstigen Eisernen Vorhangs langfristig erhalten, schützen und ausbauen. Die jetzige EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands sollte genutzt werden, die weiteren 23 europäischen Anrainerländer für die Nominierung als UNESCO-Welterbe in den Kategorien Natur und Kultur zu gewinnen."

Hintergrundinformationen zum Grünen Band: Daten, Zahlen und Fakten

Natur:

- 1.393 km lang, bis zu 200 m breit - 17 Naturräume, 146 verschiedene Lebensraumtypen - 17.712 ha (177 km²) Fläche. Davon ca. 14.800 ha unter strengem Schutz (Naturschutzgebiet, Nationales Naturmonument, Nationalpark, Kernzone Biosphärenreservat) - über 5.200 Tier- und Pflanzenarten - mindestens 1.200 Arten der Roten Listen Deutschlands - 65 Prozent der Fläche besteht aus gefährdeten Biotoptypen - 158 Naturschutzgebiete, 3 Biosphärenreservate, 1 länderübergreifender Nationalpark, 2 Nationale Naturmonumente, dies entspricht 84 Prozent der Fläche. 64 Prozent Europa-Schutzgebiete (Natura 2000) - ca. 12 Prozent der Fläche durch intensive Landnutzung, Straßen und Gewerbegebiete zerstört - ca. 450 Straßen queren das Grüne Band; 12 Mal kreuzen Autobahnen - auf ca. 170 km weist das Grüne Band Lücken auf, die es zu schließen gilt - Teil des 12.500 km langen Grünen Bandes Europa vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer

Politik:

- 48 Grenzmuseen und -gedenkstätten - 9 Bundesländer, 37 Landkreise/kreisfreie Städte, 130 Gemeinden und über 15.000 Flurstücke liegen am Grünen Band - seit 2005 als "Nationales Naturerbe" eingestuft - seit 2007 im Bundesnaturschutzgesetz als Teil des "Nationalen Biotopverbundes" verankert - Leuchtturmprojekt in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt - Rückgrat im "Bundeskonzept Grüne Infrastruktur" - seit 2018 Nationales Naturmonument in Thüringen und seit 2019 in Sachsen-Anhalt

Informationen: http://www.bund.net/gruenes-band

Den Flyer "Grenzenlose Liebe" zur Natur mit den Forderungen zum Grünen Band finden Sie unter: http://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/g renzen-trennen-natur-verbindet

Bildmaterial: Hochaufgelöste Fotografien zum Grünen Band sind bei Nennung BUND/"Fotograf" zur freien Verwendung freigegeben: http://www.bund.net/service/presse/pressebilder/aktionen/#c4873

Weitere Informationen zum Grünen Band Europa und Kai Frobel unter: http://www.bund.net/themen/gruenes-band/gruenes-band-europa/

http://ots.de/3u4EQk

https://www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/gruenes-band/geschichte-gru enes-band.html

Pressekontakt:

Kontakt: Liana Geidezis, Leiterin Grünes Band beim BUND, Tel.: 0911-575294 16,
Mobil: 0171-5331853, E-Mail: liana.geidezis(at)bund.net

BUND-Pressestelle:
Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Judith Freund | Heye Jensen
Tel. 030-27586-425 | -531 | -497 | -464 | E-Mail: presse(at)bund.net
www.bund.net/presse

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7666/4721075
OTS: BUND

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Datum: 30.09.2020 - 11:17 Uhr
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