Evangelisch-reformierte Kirche will mit Unterstützung für Flüchtlingsschiff politisches Zeichen setzen
(ots) - Präsident Heimbucher: Initiative nicht ohne Risiko - Intern
auch Kritik, aber "Zustimmung ist viel größer"
Osnabrück. Die Evangelisch-reformierte Kirche sieht in der Unterstützung für das
Flüchtlingsschiff der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) auch ein
politisches Signal. Mit Blick auf die Taufe des Schiffes an diesem Donnerstag
sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (NOZ): "Diese Initiative ist nicht ohne Risiko. Sie ist auch ein
Symbol, aber ein wichtiges und richtiges." Das Bündnis zur Rettung von
Flüchtlingen werde auch von politisch Verantwortlichen aufmerksam wahrgenommen.
Heimbucher räumte ein, dass die EKD-Aktion zur Rettung von Flüchtlingen im
Mittelmeer innerhalb seiner Kirche teils kritisch gesehen werde. "Es gibt auch
Austritte deshalb, aber im minimalen Bereich. Die Zustimmung ist sehr viel
größer." Er entgegne den Kritikern, dass die Entscheidung aus christlicher
Verantwortung getroffen worden sei. Und weiter: "Ein EKD-Schiff wird die
Flüchtlingsproblematik nicht lösen. Aber hier nichts zu tun ist eben auch nicht
zu verantworten. Insofern mag es ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Aber die
Hoffnung ist, dass es dabei nicht bleibt."
Überdies engagiere sich die Evangelisch-reformierte Kirche Deutschlands mit
ihren rund 171.000 Mitgliedern weiter stark in mehreren afrikanischen Ländern,
um den Aufbau stabiler politischer und wirtschaftlicher Strukturen zu
unterstützen. So solle verhindert werden, dass sich Menschen überhaupt auf den
lebensgefährlichen Weg Richtung Europa begeben, betonte Heimbucher.
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Datum: 20.02.2020 - 01:00 Uhr
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