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"Kinder weinen vor Schmerzen" - Mindestens 78 Kinder im Jemen durch Dengue-Fieber gestorben

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(ots) - Die Kinderrechtsorganisation Save the Children warnt vor einer
Dengue-Epidemie im Jemen. Im vergangenen Jahr starben mindestens 78 Kinder unter
16 Jahren in dem Bürgerkriegsland an Dengue-Fieber. Hinzu kommen nach Angaben
des jemenitischen Gesundheitsministeriums mindestens 52.000 Verdachtsfälle. Die
Virus-Infektion betrifft fast alle Gouvernorate des Jemen. Am stärksten
betroffen sind Hodeidah und Aden, wo insgesamt 60 Prozent der landesweiten
Todesfälle registriert wurden. Immer mehr Kinder und Erwachsene werden mit
Symptomen von Dengue-Fieber in Kliniken eingeliefert.

"In den Krankenhäusern hört man Kinder vor Schmerzen weinen", berichtet die
Projektmitarbeiterin von Save the Children in Hodeidah, Mariam Aldogani. "Die
Krankenhäuser sind voll, zum Teil müssen Patienten auf dem Boden liegen. Wir
erhalten täglich Berichte über Todesfälle in abgelegenen Gebieten des
Gouvernorats. Hodeidah hat die zweithöchste Todesrate mit insgesamt 62
Erwachsenen und Kindern. Wir haben sowas noch nicht erlebt. Mehr als 40 unserer
Mitarbeiter und ihre Familien sind von dem Fieber betroffen", sagt Aldogani, die
selbst Dengue-Fieber hatte.

"Einige unserer Gesundheitszentren arbeiten rund um die Uhr. Letzte Woche wurden
in einer einzigen Einrichtung 30 Fälle an einem Tag registriert, die meisten
davon waren Kinder. Die Wirtschaftskrise verschärft die Lage. Viele Eltern
können es sich nicht leisten, ihre Kinder ins Krankenhaus zu bringen oder
Medikamente zu kaufen." Landesweit starben im vergangenen Jahr 192 Menschen an
Dengue-Fieber.

Save the Children unterstützt derzeit 48 Gesundheitseinrichtungen in Hodeidah,
die im vergangenen Jahr mehr als 6000 Verdachtsfälle von Dengue-Fieber
verzeichneten. Die Kinderrechtsorganisation verteilt dort und in anderen
Einsatzgebieten medizinische Hilfsgüter und sensibilisiert Pflegekräfte sowie




freiwillige Helfer für den Umgang mit Dengue-Fieber und anderen hämorrhagischen
Fiebern.

Nach fast fünf Jahren Krieg ist das Gesundheitssystem im Jemen stark geschwächt.
Das erschwert die Früherkennung von Krankheiten und birgt die Gefahr eines
weiteren Anstiegs der Todesfälle. Weil die Trinkwasserversorgung gestört ist,
sammeln die Menschen Wasser in Regentonnen - diese sind ideale Brutstätten für
Moskitos. Hinzu kommt, dass sich der Jemen noch nicht von der Cholera-Epidemie
erholt hat, die zwischen Oktober 2016 und August 2019 zu über zwei Millionen
Verdachtsfällen führte.

Das Gesundheitssystem im Jemen steht nach fast fünf Jahren Krieg vor dem
Zusammenbruch. Mehr als die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen sind
geschlossen oder nur teilweise funktionstüchtig. Viele Krankenhäuser wurden
durch Luftangriffe oder Bodenkämpfe beschädigt. Es mangelt an lebenswichtigen
Medikamenten und qualifiziertem Personal. Langfristig kann nur Frieden das
ständige Auftreten vermeidbarer Krankheiten beenden und den Aufbau eines
funktionierenden Gesundheitssystems ermöglichen.

Hinweise für die Redaktionen

- Dengue, eine von Mücken übertragene Viruserkrankung, hat sich nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet.
- Regen, hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und ungeplante Urbanisierung
erhöhen das Risiko der Ausbreitung. - Das frühzeitige Erkennen der Krankheit und
der Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung senken die
Sterblichkeitsrate bei schwerem Dengue-Fieber auf unter einen Prozent. - Dengue
kommt weltweit in tropischen und subtropischen Klimazonen vor, vor allem in
städtischen und halbstädtischen Gebieten. Immer mehr sind laut WHO aber auch
ländliche Gebiete betroffen. - Die am stärksten betroffenen Gouvernorate sind
Hodeidah (62 Tote), Aden (71 Tote) und Taiz (12 Tote).

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und
Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und
Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte
unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 120 Ländern im Einsatz.
Save the Children ist da für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen -
seit 100 Jahren und darüber hinaus. Diese Kinder zu schützen, zu stärken und zu
fördern ist das zentrale Anliegen der Organisation. Die Schwerpunkte der Arbeit
liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt
sowie Überleben und Gesundheit. Save the Children setzt sich ein für eine Welt,
die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und
sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 - 120
Mail: susanne.sawadogo(at)savethechildren.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/106106/4493316
OTS: Save the Children Deutschland e.V.

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 16.01.2020 - 08:00 Uhr
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