NOZ: Bauernverbandspräsident appelliert: Landwirtdemos sollen friedlich bleiben
(ots) - Bauernverbandspräsident appelliert:
Landwirtdemos sollen friedlich bleiben
Rukwied: Wir sind solidarisch, solange die Aktionen gewaltfrei
bleiben
Osnabrück. Nach gewaltsamen Protesten niederländischer Landwirte
hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, vor
Eskalationen bei Demos in Deutschland gewarnt. Er könne diese "nicht
ausschließen", sagte Rukwied im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung". "Der Unmut und die Enttäuschung über die Politik sind sehr
groß", erklärte der Agrarfunktionär. Die Politik mute den
Bauernfamilien "einfach zu viel" zu. "Nur ein paar Beispiele sind der
Aktionsplan Insektenschutz, die Düngeverordnung, das
Mercosur-Abkommen und zunehmende Auflagen bei der Tierhaltung", sagte
er.
Für den kommenden Dienstag (22. Oktober) rufen Landwirte im
Internet bundesweit zu Demonstrationen auf. Rukwied begrüßte
gegenüber der "NOZ" die Aktionen: "Wir haben volles Verständnis für
die Demonstranten. Wir sind solidarisch, solange die Aktionen
gewaltfrei bleiben", sagte Rukwied. "Ich hoffe, dass die
Demonstrationen friedlich verlaufen. Das ist auch mein Appell an die
Berufskollegen." Am vergangenen Montag hatten Landwirte in Groningen
das Verwaltungsgebäude der niederländischen Provinz gestürmt.
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Bauernverbandschef Rukwied fordert "Reset" beim Aktionsplan
Insektenschutz
Agrarfunktionär wirft Bundesumweltministerin Schulze "geringe
Wertschätzung" der Landwirtschaft vor
Osnabrück. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim
Rukwied, hat den Aktionsplan Insektenschutz der Bundesregierung
scharf kritisiert. "Da fordern wir einen Reset und sonst gar nichts",
sagte Rukwied im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Mit
dem Programm werde kooperativer Naturschutz "ad absurdum geführt",
sagte der Agrarvertreter. Nach Rukwieds Angaben habe der geplante
Aktionsplan bei vielen Landwirten "das Fass zum Überlaufen gebracht"
und die für kommenden Dienstag angekündigten bundesweiten
Bauernproteste ausgelöst. Der Bauernverband befürchtet
Nutzungseinschränkungen auf einer Fläche von 2,3 Millionen Hektar.
Rukwied warf Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) eine "geringe
Wertschätzung gegenüber der Landwirtschaft" vor. Auf ein
Dialogangebot des Bauernverbandes sei die Umweltministerin, anders
als Julia Klöckner (CDU) aus dem Agrarressort, nicht eingegangen.
"Irgendeine Mitarbeiterin hat ,in Vertretung'' abgesagt", erklärte
Rukwied. Schulze habe "scheinbar kein Interesse, mit uns zu reden",
sagte er der "NOZ".
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Datum: 18.10.2019 - 01:00 Uhr
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