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Börsen-Zeitung: Die Taube auf dem Dach,
Kommentar zu Linde von Joachim Herr

ID: 1689516


(ots) - Besonders kreativ sind Aktienrückkäufe nicht.
Sie schaffen per se keinen zusätzlichen wirtschaftlichen Wert.
Managern, die sich dafür entscheiden, fehlen offensichtlich Ideen, um
mit Übernahmen oder Fusionen ihr Unternehmen voranzubringen.

Im Fall der Linde plc ist dies freilich anders. Es handelt sich
sogar um das Gegenteil: Die Fusion der Industriegasekonzerne Linde AG
und Praxair genehmigten mehrere Wettbewerbsbehörden rund um den
Globus nur mit Auflagen. Der erzwungene Verkauf von Konzernteilen in
Europa, Amerika und Asien bringt dem neuen größten
Industriegasekonzern der Welt weit mehr als 8 Mrd. Euro ein.

Wohin mit dem Geld? Auf dem M&A-Markt muss Linde auf lange Sicht
größere Ambitionen zügeln. Die Branche beherrscht ein Oligopol mit
jetzt nur noch drei Anbietern von globaler Bedeutung: Neben Linde
sind es Air Liquide und Air Products.

Abgesehen von dieser speziellen Ausgangslage ist eine Übernahme
oder Fusion immer mit dem Risiko des Scheiterns verbunden. Mit einem
Aktienrückkauf werden zumindest nicht Werte vernichtet. Die Risiken,
die ein Zusammenschluss mit sich bringt, muss auch Linde in den Griff
bekommen. Dazu zählen die Unterschiede zwischen Deutschland und den
USA in der Führung eines Unternehmens. Die zwei
Aktienrückkaufprogramme im Volumen von insgesamt 7 Mrd. Dollar
lassen sich als klarer Hinweis interpretieren: Linde wird schon bald
amerikanisch geprägt sein.

Gewiss, auch deutsche Unternehmen haben in den vergangenen Jahren
für Milliarden eigene Anteile erworben oder sind noch dabei, etwa
Siemens, Allianz, Munich Re, Covestro und Adidas. In den USA wird
dieses Instrument aber in sehr viel größerem Stil genutzt: Im Jahr
2018 haben Unternehmen geschätzt 1 Bill. Dollar dafür ausgegeben -
mehr als jemals zuvor. Die Steuerreform gab den Rückkäufen




zusätzlichen Auftrieb.

Welche Alternative hätte Linde? Eine Sonderdividende aus den
Verkäufen der Konzernteile käme bei den Aktionären bestimmt gut an
und gäbe dem Börsenkurs vielleicht mehr Schwung. Die Reaktion auf den
Rückkauf fällt recht reserviert aus. Klar, wenn die erworbenen
eigenen Anteile eingezogen werden, steigt rein rechnerisch der Gewinn
je Aktie. Das verbessert die Chancen für eine höhere Dividende. Doch
dabei geht es um eine Wette auf die Zukunft. Eine Sonderdividende in
bar gibt es gleich. Der Spatz in der Hand ist oft besser als die
Taube auf dem Dach. Und so klein wäre dieser Spatz gar nicht.



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Datum: 22.01.2019 - 20:30 Uhr
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