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Geschichte im Ersten: Widerstand unter Hitler - der Diplomat Duckwitz

ID: 1539963


(ots) -

Radio Bremen im Ersten

Montag, 16. Oktober 2017, 23.30-00.15 Uhr im Ersten

Geschichte im Ersten:
Widerstand unter Hitler - der Diplomat Duckwitz
Ein Radio Bremen-Film von Reinhard Joksch

"De gode Tysker" - der "gute Deutsche" wird er in Dänemark noch
heute genannt oder auch der "Schindler von Kopenhagen": Georg
Ferdinand Duckwitz. Der deutsche Diplomat rettete fast 7.000 dänische
Juden vor der Deportation durch die deutsche Wehrmacht. Diese Tat
eines Mitglieds der deutschen Besatzungsmacht während der Zeit des
Nationalsozialismus ist in Europa beispiellos. Für diese Verdienste
wurde Georg Ferdinand in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als
"Gerechter unter den Völkern" geehrt.

Der Radio Bremen-Film von Reinhard Joksch widmet sich dieser
außergewöhnlichen Rettung und dem Leben von Duckwitz mit seinen
Brüchen. "Das interessante an seiner Biografie ist", so der dänische
Historiker Hans Kirchhoff, "dass Duckwitz in seinem Lebensweg die
Wandlung vom rechtsnationalen Korpsstudenten hin zum Demokraten und
Europäer durchmacht. Er trägt sozusagen alles Schreckliche und alles
Gute in sich, was wir in dem letzten Jahrhundert erlebt haben."

Der Diplomat Duckwitz ist fast sein ganzes Leben immer wieder
gegen den Strom geschwommen. Es ist die Lebensgeschichte eines
Mannes, der heute vom Auswärtigen Amt als jemand bezeichnet wird,
"der sich gegen den Zeitgeist und erst recht gegen die Verbrechen der
Nazis stellte, dessen moralischer "Kompass" nicht nur weiterhin
funktionierte, sondern Richtschnur seines Handelns wurde."

Georg Ferdinand Duckwitz wurde 1904 in Bremen geboren. Er stammt
aus einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie. Sein Urgroßvater war der
Bremer Kaufmann und spätere Bürgermeister Arnold Duckwitz. Seine
Familie sei "nationalkonservativ gewesen", sagt sein Neffe




Carl-Alexander Duckwitz heute. Vielleicht deshalb ist der junge
Duckwitz von den Ideen Hitlers zunächst begeistert, wird 1932
Mitglied der NSDAP. Ab 1933 ist er im Außenpolitischen Amt der NSDAP
tätig. Alles deutet auf eine Bilderbuchkarriere hin, die kaum
erwarten lässt, dass er einmal tausenden Juden das Leben rettet. Doch
anders als viele andere hochrangige Nazis zweifelt er bald am System
und der Ideologie der Nationalsozialisten. Bereits 1935 wendet er
sich von der Partei ab, ohne jedoch auszutreten. Er gilt als
Abtrünniger und wird 1939 dennoch als Schifffahrtssachverständiger
der deutschen Besatzer nach Kopenhagen entsandt und wechselt dort ins
Auswärtige Amt.

Er sei ein "anständiger Mensch gewesen", sagt heute einer der
letzten noch lebenden dänischen Juden, Herbert Pundik. Hätte Duckwitz
damals nicht mutig gehandelt, da ist sich der heute 90-jährige
sicher, wäre "mein Schicksal das gleiche wie das der sechs Millionen
Juden in Europa gewesen." Duckwitz hatte den Mut, die dänische Seite
vor der drohenden Deportation ihrer Mitbürger zu warnen, und
riskierte damit selbst sein Leben.

Am Abend des 1. Oktober 1943 wird die dänische Hauptstadt von der
Außenwelt abgeschnitten. Durch die Straßen der Innenstadt fahren
Lastwagenkolonnen. Dies ist der Auftakt einer großangelegten
Hetzjagd. Die deutschen Besatzer planen, tausende von dänischen Juden
am Morgen des 2. Oktober zu verhaften und nach Auschwitz zu
deportieren.

Doch die Razzia bleibt weitgehend erfolglos. Die meisten Juden
haben die Stadt bereits verlassen und sind an die Küste geflohen, von
wo sie mit großer Unterstützung der dänischen Bevölkerung über den
Sund nach Schweden entkommen. Sie waren von Georg Ferdinand Duckwitz
gewarnt worden, der zuvor in Schweden die Zusicherung erreicht hatte,
dass man alle Flüchtlinge aufnehmen würde.

Bereits in den letzten Kriegstagen beweist Duckwitz sein
Verhandlungsgeschick in den Kapitulationsverhandlungen und verhindert
damit weiteres Blutvergießen. 1953 wird er deutscher Konsul in
Helsinki und kehrt 1955 als deutscher Botschafter nach Kopenhagen
zurück. 1967 wird Georg Ferdinand Duckwitz von Außenminister Willy
Brandt zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes gemacht. Brandt
wusste um Duckwitz'' Rolle in Dänemark und schätzte seine Integrität.
Er wird einer der wichtigsten Vertrauten Brandts und leitet die
Verhandlungen für die "Ostverträge" mit Polen. Nach dem Abschluss des
Warschauer Vertrages geht er in den Ruhestand und stirbt 1973 in
Bremen.

Eine Produktion von Fokus Geschichte im Auftrag von Radio Bremen
(Redaktion Britta-Susann Lübke) gefördert von der nordmedia Film- und
Mediengesellschaft Niedersachsen-Bremen.

Die Fotos sind unter www.ard-foto.de abrufbar.

Der Film steht für akkreditierte Pressevertreterinnen und
-vertretern im Vorführraum des Pressedienstes Das Erste
(https://presse.daserste.de/pages/vorfuehrraum/liste.aspx) bereit.

Die Pressemitteilungen von Radio Bremen werden im Internet unter
www.radiobremen.de/presse veröffentlicht.



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Radio Bremen
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Diepenau 10
28195 Bremen
Tel.: 0421/246-41050
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Datum: 12.10.2017 - 15:01 Uhr
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