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Es tut sich etwas an deutschen Schulen / 4. JAKO-O Bildungsstudie zeigt Fortschritte in vielen Bereichen und weiterhin großen Verbesserungsbedarf (FOTO)

ID: 1502683


(ots) -


Das Bildungssystem wird aus Elternsicht zunehmend gerechter. Zwei
Drittel der Mütter und Väter sehen die Bildungschancen in Deutschland
laut der 4. JAKO-O Bildungsstudie mittlerweile "sehr" oder "eher
gerecht" verteilt. Zudem entwickelt sich Deutschland aus Sicht der
Eltern zu einem kinderfreundlicheren Land. 62 % der Befragten sehen
das so. 2010 waren nur 48 % dieser Meinung. "Überraschend ist, dass
die Meinungen der Eltern in vielen Bereichen deutlich positiver
ausfallen, als man das angesichts häufig vorgetragener Klagen hätte
erwarten können", sagte der Bildungsforscher Prof. em. Dr.
Klaus-Jürgen Tillmann von der Universität Bielefeld bei der
Präsentation der Studienergebnisse in Berlin. Dennoch offenbare die
Studie, dass es im Bildungssystem nach wie vor eine Vielzahl offener
Baustellen gibt. Für die repräsentative Untersuchung wurden im Januar
und Februar 2017 bundesweit 2.000 Eltern mit schulpflichtigen Kindern
im Alter bis zu 16 Jahren von den Meinungsforschungsinstituten
Mentefactum und Kantar Emnid befragt.

Die von den Eltern wahrgenommenen positiven Entwicklungen der
vergangenen Jahre sollten nicht dazu führen, sich mit dem Erreichten
zufrieden zu geben, warnen Bildungsforscher. Denn der
Entwicklungsbedarf sei noch immer deutlich. "Angesichts des weiterhin
engen Zusammenhangs zwischen Herkunft und Schulerfolg ist das
deutsche Schulsystem noch weit davon entfernt, gerecht zu sein", sagt
Tillmann. Nur ein Beispiel dafür sei der Ausbau von Ganztagsschulen.
Ganztagsschulen seien ein wesentliches Element für mehr
Bildungsgerechtigkeit. Aktuell klaffe hier aber immer noch eine große
Versorgungslücke. "Insgesamt müssen angemessenere und produktivere
Konzepte für den Umgang mit Heterogenität an den Schulen entwickelt
werden", sagt Prof. Dr. Dagmar Killus von der Universität Hamburg.




Dabei gehe es etwa um Verbesserungen bei der individuellen Förderung
der Schüler.

Gleiche Chancen für alle? Eltern sind optimistisch

Dass sich Deutschland in puncto Bildungsgerechtigkeit aus
Elternsicht bewegt, lässt sich an der Trendentwicklung ablesen: 2010
schätzten nur 50 % der Befragten die Bildungschancen als gerecht
verteilt ein. 2017 sind es 65 % - ein deutlicher Zuwachs von 15
Prozentpunkten innerhalb weniger Jahre. "Diese positive Einschätzung
beobachten wir regional sehr deutlich, aber leider auch sehr
unterschiedlich", sagt Martina Richter, Stellvertretende Vorsitzende
des Bundeselternrates. Die Studiendaten bestätigen dies: Am
gerechtesten geht es demnach in Bayern zu (72 %), am ungerechtesten
in Berlin (52 %). Auch Alleinerziehende nehmen das Schulsystem
deutlich weniger gerecht war, hier liegt die Quote bei 52 % (2010: 46
%).

Auch bei der Frage, ob Deutschland ein kinderfreundliches Land
sei, liegen die Meinungen der Eltern regional weit auseinander. Im
deutschen Westen bejahen 64 % der Eltern die Frage, im Osten dagegen
nur 49 %. Maximale Unterschiede gibt es zwischen dem Nordosten
(Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg) mit 42 % und
Baden-Württemberg mit 70 % Zustimmung. Auch Männer und Frauen erleben
die Kinderfreundlichkeit in Deutschland unterschiedlich: Das Land sei
kinderfreundlich, sagen 68 % der befragten Väter, aber nur 59 % der
Mütter. Besonders hoch schätzen Eltern mit Migrationshintergrund die
Kinderfreundlichkeit hierzulande ein: Ihr Urteil liegt etwa 10
Prozentpunkte über dem Urteil der Eltern ohne Migrationshintergrund.

Ganztagsschulen: gefragt, aber noch längst nicht perfekt

Mit 72 % wünschen sich fast drei Viertel der Eltern eine
Ganztagsschule für ihr Kind (2014: 70 %). Tatsächlich einen
Ganztagsschulplatz haben derzeit jedoch nur 47 % (2014: 39 %). "Hier
zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Elternwunsch und
Realität", sagt Klaus-Jürgen Tillmann. "Gleichzeitig sehen die Eltern
bei den gegenwärtigen Ganztagsschulen teilweise erhebliche
Qualitätsdefizite." 37 % sehen Verbesserungsbedarf bei der
"individuellen Förderung". Jeweils 25 % sind unzufrieden mit der
Hausaufgabenbetreuung, den Gesprächen zwischen Eltern und Pädagogen
oder der Verknüpfung von Unterricht und außerunterrichtlichen
Angeboten. Allerdings haben sich die Bewertungen in diesen Bereichen
seit der letzten JAKO-O Befragung 2014 leicht verbessert. Trotzdem
mache das Ergebnis deutlich, so Tillmann weiter, dass es nicht nur
darum gehe, das Angebot an Ganztagsschulen weiter kräftig auszubauen,
sondern auch ihre pädagogische Qualität zu verbessern

Inklusion: Ja, aber ...

Der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne
Beeinträchtigungen wird in allen Bundesländern vorangetrieben. Die
JAKO-O Bildungsstudie zeigt, dass die Inklusion auch bei den Eltern
mehrheitlich auf Zustimmung stößt - entscheidend ist dabei allerdings
die Art der Behinderung. Gemeinsames Lernen mit körperlich
beeinträchtigten Kindern befürworten neun von zehn Eltern (89 %,
2010: 89 %). Bei Kindern mit Lernschwierigkeiten sind 71 % der Eltern
für inklusives Lernen (2010: 72 %), bei verhaltensauffälligen Kindern
49 % (2010: 46 %), bei geistig behinderten Kindern 41 % (2010: 46 %).
"Schulbehörden und Schulen sind aufgefordert, im Dialog mit den
Eltern Widerstände und Ängste zu thematisieren und weitere
Überzeugungsarbeit zu leisten", sagt Dagmar Killus.

Nach Angaben der Eltern wird Inklusion mittlerweile an 38 % der
deutschen Schulen gelebt. Den überwiegenden Teil der Inklusionsarbeit
leisten dabei Gesamtschulen mit 58 %. Realschulen kommen beim
gemeinsamen Unterricht für behinderte und nicht-behinderte Kinder
lediglich auf 29 %. Für alle Schulformen liegen die Prozentwerte
deutlich höher als noch 2014.

21 % der befragten Eltern berichten, dass ihr eigenes Kind eine
Inklusionsklasse besucht. Die Erfahrungen dieser Eltern sind
überwiegend positiv: Jeweils 64 % von ihnen berichten von
zusätzlichem pädagogischem Personal in den Klassen und fühlen sich
über die pädagogischen Konzepte hinreichend informiert. 60 % sind der
Ansicht, dass der gemeinsame Unterricht den verschiedenen
Lernvoraussetzungen der Schüler Rechnung trägt. Killus: "Diese
Ergebnisse sind positiver als erwartet, lassen gleichzeig aber auch
weiteren Entwicklungsbedarf erkennen."

Flüchtlingskinder: Eltern sind für schnellstmöglichen Schulbesuch

Die Zahl der in Deutschland schutz- und asylsuchenden Menschen
stellt auch die Bildungspolitik und die Schulen vor große
Herausforderungen. Bildung gilt als Schlüssel zur Integration von
Flüchtlingen. Das wird nicht nur von Politikern und Wissenschaftlern
so gesehen, sondern auch von Eltern: 95 % befürworten es, dass
Flüchtlingskinder so schnell wie möglich die Schule besuchen. 81 %
begrüßen es, dass die Landesregierungen dafür zusätzliche Lehrer
eingestellt haben. Gleichzeitig merkt eine knappe Minderheit der
Eltern (39 %) kritisch an, dass der Staat "viel zu wenig" unternehme,
um Flüchtlingskindern eine gute Schulbildung zu ermöglichen. 42 % der
Befragten sehen das nicht so. Dass Flüchtlingskinder zunächst in
gesonderten Klassen unterrichtet werden sollten, um Deutsch zu
lernen, meinen 73 % der Eltern.

An den meisten deutschen Schulen werden inzwischen Flüchtlinge
unterrichtet: 63 % der Eltern sagen, dass das an der Schule ihres
Kindes so ist. Grundschulen weisen hier mit 70 % den höchsten Wert
auf, Gymnasien mit 51 % den niedrigsten. Besondere Aktivitäten zur
Unterstützung der neuen Mitschüler gab es in 38 % der Schulen, die
Flüchtlingskinder aufgenommen haben. Von Einschränkungen des
Schulbetriebs durch Flüchtlinge - etwa durch Belegung der Sporthallen
- berichteten lediglich 14 % der Eltern. Die große Mehrheit (83 %)
hat keinerlei Einschränkungen wahrgenommen. "Die Ergebnisse zeigen
eine hohe Solidarität der Eltern gegenüber den in unser Land
geflüchteten Kinder", sagt Martina Richter.

Grundschule: lieber länger gemeinsam und nicht zu früh

Auch wenn die vierjährige Grundschule wieder leicht an Sympathie
gewonnen hat: Die Mehrheit der Eltern spricht sich wie in den
vorangegangenen JAKO-O Bildungsstudien klar für ein längeres
gemeinsames Lernen aller Kinder aus. 54 % sind dafür, dass die Kinder
erst nach der 6. Klasse auf verschiedene Schulformen aufgeteilt
werden (2010: 58 %). 13 % wollen den Übergang in die Sekundarstufe
sogar erst nach der 9. Klasse (2010: 15 %). Für eine Trennung nach
der 4. Klasse sind 31 % der Befragten (2010: 26 %).

"Die Wünsche der Eltern stehen damit im klaren Widerspruch zur
derzeitigen Praxis in den meisten Bundesländern", betont Klaus-Jürgen
Tillmann. Mit wenigen Ausnahmen werden die Kinder bereits nach der 4.
Klasse auf die weiterführenden Schulen aufgeteilt. "Dieser frühe
Übergang von einer gemeinsamen Grundschule in ein gegliedertes
Sekundarschulwesen ist in Deutschland bildungspolitisch hoch
umstritten", sagt Tillmann. Kritiker würden unter anderem vor den
sozialen und psychischen Belastungen für die Kinder aufgrund der
frühen und letztendlich immer unsicheren Aufteilung warnen.

Eine klare Abfuhr erteilen die befragten Eltern einer verstärkten
Frühförderung. 79 % (2010: 82 %) sind der Ansicht, dass das Vorziehen
schulischen Lernens in das Kin¬dergartenalter überflüssig ist. Viel
wichtiger seien Zeit und Gelegenheiten zum Spielen.

Die Qual der Wahl: die "richtige" Schule finden

Trotz des Wunsches nach einem längeren gemeinsamen Lernen beginnt
in vielen Familien die Suche nach der passenden weiterführenden
Schule bereits lange vor dem Ende der Grundschulzeit. Die
Entscheidung für die Schulform richtet sich nach der Empfehlung der
Grundschule, die je nach Bundesland, mehr oder weniger bin¬dend ist.
Die Entscheidung für die Schule treffen in der Regel die Eltern.
Wichtigstes Kriterium ist dabei mit 60 % das pädagogische Konzept der
Schule. Für 57 % der Eltern spielt der Wunsch des Kindes eine
wichtige Rolle. Dahinter folgen die soziale Zusammensetzung der
Schülerschaft (43 %), die Schulform (42 %) sowie der Schul¬weg und
der Ruf der Schule (jeweils 39 %). Äußere Rahmenbedingungen wie das
Gebäude oder Sportanlagen zählen nur für 24 % als wichtiges
Kriterium, ebenso wie die Tatsache, dass bereits ein Geschwisterkind
die Schule besucht (19 %).

Welche Kriterien ausschlaggebend sind, hängt maßgeblich davon ab,
ob die Eltern einen hohen oder einen niedrigen Bildungsabschluss
haben. So legen Eltern mit einem hohen Bildungsabschluss mehr Wert
auf die Schulform als Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss (49 %
bzw. 40 %). Umgekehrt ist Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss die
soziale Zusammensetzung der Schülerschaft wichtiger (52 % bzw. 30%).
"Dies lässt sich eventuell damit erklären, dass weitaus mehr Kinder
aus bildungsnahen Familien ein Gymnasium besuchen. Möglicherweise
kalkulieren Eltern mit hohem Bildungsabschluss bereits durch die Wahl
des Gymnasiums eine sozial privilegierte Schülerklientel ein.
Umgekehrt könnten Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss bewusst auf
Abstand zu anderen benachteiligten Gruppen gehen wollen", sagt Dagmar
Killus.

Alles halb so schlimm? Die Stressbelastung durch G8

Die anhaltende Kritik am "Turbo-Abitur" hat dazu geführt, dass
mehrere Bundesländer inzwischen partiell oder flächendeckend wieder
zum neunjährigen Gymnasium zurückgekehrt sind. Trotzdem, der Streit
um G8 und G9 hält an: Während einerseits vor einer "Rolle rückwärts"
gewarnt wird (z. B. Gefährdung des Schulfriedens), wird andererseits
weiterhin die bedingungslose Rückkehr zu G9 gefordert. Begründet wird
das oft damit, dass G8-Schüler gestresster seien als diejenigen in
einem G9-Bildungsgang. "Hinweise darauf, dass sich G8 auf die Kinder
und Jugendlichen tatsächlich ungünstig auswirkt, lassen sich den
Daten der aktuellen JAKO-O Studie nicht entnehmen", sagt Killus in
Berlin. Die G8- und G9-Eltern würden sich in der Wahrnehmung der
Stressbelastung ihrer Kinder nicht unterscheiden.

Der Anteil derer, die ihre Kinder aufgrund schulischer
Anforderungen für überfordert halten, ist in beiden Elterngruppen
vergleichsweise niedrig (G9: 8 %; G8: 11 %). Mit jeweils 80 % sieht
die große Mehrheit der Eltern ihre Kinder als "gerade richtig
gefordert" an. Auch beim Thema Nachhilfe gibt es keine Unterschiede:
In beiden Gruppen erhalten 14 % der Kinder regelmäßig
Nachhilfeunterricht.

Weniger Hausaufgaben für Eltern

Die "Hilfslehrer" der Nation zu sein - dieses Gefühl haben laut
der aktuellen JAKO-O Bildungsstudie immer weniger Eltern. Klagten
2010 noch 66 % der Eltern darüber, dass sie vieles leisten müssen,
was eigentlich Aufgabe der Schule wäre, sind es 2017 nur noch 53 %.
Diese Entwicklung schreiben Bildungsforscher unter anderem dem Ausbau
der Ganztagsschulen zu. Killus: "Wahrscheinlich hängt die gefühlte
Entlastung bei den Eltern damit zusammen, dass die individuellen
Übungs- und Lernzeiten der Kinder an Ganztagsschulen zunehmend in den
Schultag integriert werden." Tatsächlich fallen die Antworten der
Eltern unterschiedlich aus, je nachdem ob ihr Kind eine
Ganztagsschule besucht oder nicht: 57 % der Eltern mit einem Kind an
einer Halbtagsschule sagen, dass sie vieles von dem leisten müssen,
was eigentlich Aufgabe der Schule ist. Bei den Ganztagsschul-Eltern
sind es dagegen nur 47 %.

Experten sehen diese Entwicklung positiv. Denn wenn sich Eltern
als "Hilfslehrer" betätigen, habe das nicht zwangsläufig positive
Lerneffekte und berge ein hohes Konfliktpotenzial zwischen Eltern und
Kindern. Außerdem könnten nicht alle Kinder gleichermaßen von ihren
Eltern profitieren - ungleiche familiäre Rahmenbedingungen könnten
sich auf den Lernerfolg niederschlagen. "Mit Chancengleichheit hat
das wenig zu tun", sagt Killus.

"Gut" für Lehrer und Schulen - "befriedigend " für die
Bildungspolitik

Was sonst den Lehrern vorbehalten ist, durften im Rahmen der
aktuellen JAKO-O Bildungsstudie einmal die Eltern übernehmen: Noten
verteilen. Die Eltern beurteilen die Leistungen der Lehrer (Note 2,5)
und Schulen (Note 2,4) besser als die Bildungspolitik. Hier vergaben
die Eltern eine 3,3. Während die Lehrer und die Schulen
deutschlandweit mehr oder weniger gleich gut bewertet werden, zeigt
die Studie bei der Zufriedenheit mit der Bildungspolitik deutliche
Unterschiede zwischen den Bundesländern. Am besten schneidet Bayern
ab (Note 2,9). Berliner Eltern stellten der Bildungspolitik mit einer
3,9 das schlechteste Zeugnis aus.

Auch wenn die Eltern mit den von der Politik gesetzten
Rahmenbedingungen oft nicht einverstanden sind, zeigen sie sich mit
der konkreten Situation an den Schulen insgesamt sehr zufrieden.
Besonders gilt dies für die Klassengemeinschaft, die 83 % der Eltern
als gut empfinden. Bei den Klassengrößen gibt es aus Elternsicht
sogar Verbesserungen: 78 % sehen diese mittlerweile als akzeptabel an
- 2010 waren es noch 68 %.

Bei der Einschätzung der beruflichen Kompetenzen der Lehrer,
äußerte sich die Mehrheit der Eltern wie schon in den Vorjahren
positiv. 88 % halten sie für fachlich kompetent. 82 % finden, dass
sie sich für gute Beziehungen zu ihren Schülern einsetzen und deren
Interesse wecken können (78 %). Im Vergleich schlechter bewerten
Eltern den Einsatz von neuen Unterrichtsmethoden (56 %), die
Kompetenzen zur Förderung leistungsschwächerer Schüler (62 %), den
Umgang mit unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen (63 %)
sowie die Kommunikation und Absprachen unter den Lehrkräften (64 %).
"Hier sehen Eltern zu Recht ein hohes Potenzial. Die Schwerpunkte der
Aus- und Weiterbildung unserer gegenwärtigen und zukünftigen Lehrer
müssen daher in diesen Bereichen liegen", betont Martina Richter.

Bei der Förderung leistungsschwächerer Schüler sehen die Eltern
große Unterschiede zwischen den Lehrern an Grundschulen und an
Gymnasien. 75 % halten die Lehrer an Grundschulen hier für kompetent.
Von den Gymnasiallehrern meinen das nur 47 % der Eltern. "Obwohl die
Heterogenität der Schülerschaft auch am Gymnasium zunehmend größer
wird, gelingt es den Lehrern in der Wahrnehmung der Eltern dort
offenbar noch nicht hinreichend, darauf didaktisch angemessen zu
reagieren", sagt Dagmar Killus.

Zeitgemäße Bildungsinhalte: Was in der Schule zu kurz kommt

Was Eltern im aktuellen Bildungskanon eindeutig vermissen, sind
vor allem lebenspraktische Inhalte: 59 % der befragten Eltern gaben
an, dass der Bereich "wirtschaftliches Denken und Handeln" in der
Schule zu kurz kommt. 48 % sehen Nachholbedarf bei Ernährungs- und
Gesundheitsthemen, 41 % bei der Vermittlung von Computer- und
Internetkenntnissen, 31 % bei der Berufsorientierung. Relativ viele
Eltern vermissen aber auch Inhalte, die ein fester Bestandteil des
klassischen Bildungskanons sind, etwa literarische Bildung (40 %) und
künstlerische Aktivitäten (29 %).

Studiensteckbrief: Für die repräsentative Studie befragten die
Meinungsforschungsinstitute Mentefactum und Kantar Emnid im Januar
und Februar 2017 im Auftrag von JAKO-O bundesweit telefonisch 2.000
Eltern mit schulpflichtigen Kindern bis zu 16 Jahre.

Vergleichsstudien: 1. JAKO-O Bildungsstudie (2010), 2. JAKO-O
Bildungsstudie (2012), 3. JAKO-O Bildungsstudie (2014).

Video-/Footage-Material finden Sie (ab 22.6.17, ca. 16:00 Uhr) im
Newsroom von JAKO-O: http://www.presseportal.de/nr/75522



Pressekontakt:
Volker Clément
MasterMedia GmbH
Tel.: 040 507113-40
E-Mail: clement(at)mastermedia.de

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Datum: 22.06.2017 - 11:10 Uhr
Sprache: Deutsch
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