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"WETTBEWERB DER NARRATIVE": IST DIE OFFENE GESELLSCHAFT IN GEFAHR?

ID: 1471682


(ots) - In einer ungewöhnlichen, aber profilstarken Allianz
thematisieren das Goethe-Institut, die Heinrich-Böll-Stiftung, der
Bundesverband der Deutschen Industrie und das Käte
Hamburger-Kolleg/Centre for Global Cooperation Research auf einer
internationalen Tagung an diesem Wochenende die gegenwärtige Krise
freiheitlicher Erzählungen und den weltweit zunehmenden Druck auf die
offenen Gesellschaften durch autoritäre Regime.

Die aktuellen Entwicklungen in den USA, das Verhältnis zwischen
der Türkei und einzelnen EU-Staaten, die Rolle Chinas wie auch die
innenpolitischen Turbulenzen in Frankreich und Deutschland im
Wahljahr 2017 stellen die freien Gesellschaften und viele ihrer
tragenden Akteure vor neue, gemeinsame Herausforderungen. Von
zentraler Bedeutung ist dabei ein mittlerweile offener Wettbewerb
zwischen liberalen Narrativen und illiberalen politischen
Erzählungen, die das globale Machtgefüge und unsere Gesellschaften
zum Teil mit unvorhersehbarer Wucht beeinflussen.

Zum Auftakt der gemeinsamen Tagung erklärte Johannes Ebert,
Generalsekretär des Goethe-Instituts: "Die aktuelle Krise liberaler
Erzählungen ist gekennzeichnet durch eine weltweite Kritik am Ideal
einer weltoffenen Gesellschaft. Tagtäglich werden wir mit Narrativen
konfrontiert - in Debatten um internationale Handelsabkommen, im
französischen Wahlkampf oder im Streit um das Präsidialsystem in der
Türkei. Bei den Diskussionen heute und morgen möchten wir ein
Schwarz-Weiß-Denken vermeiden und herausfinden, wie liberale und
illiberale Erzählungen unserer Gesellschaften aussehen und wie diese
Menschen und Staaten beeinflussen."

Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung: "Narrative
sind ein zentrales Instrument dafür, dass Repressionen Erfolg haben:
weltweit werden die Handlungsspielräume von Zivilgesellschaft




eingeschränkt, Journalisten verfolgt, zivilgesellschaftliche
Organisationen verboten und damit gerechtfertigt, dass die
Menschenrechte relativiert und ihre Universalität in Frage gestellt
wird. Narrative sind aber auch zentral dafür, illiberalen Trends
entschieden entgegenzutreten und Rechte zu verteidigen. Wie wir
konsequent den Narrativ der Universalität der Menschenrechte
verteidigen können, wollen wir bei dieser Tagung diskutieren." Markus
Kerber, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen
Industrie: "In einem immer gefährlicheren internationalen Umfeld muss
die Politik in Deutschland und Europa die politische Freiheit
fortwährend konsequent aufrechterhalten. Es geht darum,
wirtschaftlichen Fortschritt stets aufs Neue zu erarbeiten. Dies
gelingt nur in offenen Gesellschaften. Technischer Fortschritt durch
digitale Transformation und radikale Innovationen in der Wissenschaft
bietet die historisch einzigartige Gelegenheit, die wirtschaftliche
und soziale Lage breiter Schichten der Bevölkerung zu verbessern, und
zwar spürbar wie dauerhaft. Das Narrativ, das mich am meisten
überzeugt, erklärt: Freiheit und Offenheit bringen Wohlstand und
Arbeitsplätze, Teilhabe, Einkommens- und Aufstiegschancen - also:
inklusives Wachstum." Markus Böckenförde, Wissenschaftlicher
Geschäftsführer des Käte Hamburger Kollegs/Centre for Global
Cooperation Research: "Die Untersuchung der Möglichkeiten und Grenzen
globaler Kooperation im 21. Jahrhundert lässt sich aus
wissenschaftlicher Perspektive nur erfassen, wenn die Forschung zu
Narrativen mit einbezogen wird. Deren Einsatz und Wirkung ist im
Bereich der Politikwissenschaften lange stiefmütterlich behandelt
worden, obwohl bekannt ist, dass politische Narrative für die
kollektive Verständigung eine wichtige Rolle spielen. Es gibt zwar
Konfliktpotentiale, wenn unterschiedliche Weltsichten aufeinander
treffen. Doch können Narrative, etwa durch geteilte Metaphern,
affektive Bindungen und kooperative Wirkungen erzeugen. Deshalb lohnt
sich auch zum besseren Verständnis globaler Prozesse der genaue Blick
auf die erzählerische Dimension politischer Sprache."

Internationaler Diskurs

Den Eröffnungsvortrag zum Thema "Populisten und Liberale" hält der
Literaturwissenschaftler Albrecht Koschorke. Außerdem sprechen unter
anderen die russische Politikwissenschaftlerin Ekaterina Schulmann,
der Ökonom Chandran Nair aus Hongkong, die amerikanische Juristin
Michele Goodwin, der Kulturjournalist Ranjit Hoskote aus Indien, der
französische Politikwissenschaftler Ariel Colonomos und der
chinesische Philosoph Tongdong Bai über erfolgreiche Erzählungen in
ihren Ländern. Performative Elemente von Poetry Slammern wie dem
Nigerianer Efe Paul Azino ergänzen die Beiträge. Das Publikum ist
nach den Impulsen der Rednerinnen und Redner zum Mitdiskutieren
aufgerufen.

Die Tagung wird als Livestream übertragen: www.boell.de/narrative.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.goethe.de/narrative. Der
Hashtag zur Konferenz lautet #competingnarratives.

Internationale Tagung

"Wettbewerb der Narrative: Zur globalen Krise liberaler
Erzählungen" Termin: Eröffnung 24. März, 18.00 Uhr; 25. März 2017,
10.00 Uhr bis 19.00 Uhr Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der
Wissenschaften, Markgrafenstraße 38 (Gendarmenmarkt), 10117 Berlin
Sprache: Simultanübersetzung Deutsch/Englisch.

Alle Presseinformationen finden Sie unter www.goethe.de/presse und
www.artefakt-berlin.de

Die Tagung "Wettbewerb der Narrative: Zur globalen Krise liberaler
Erzählungen" ist eine gemeinsame Veranstaltung des Goethe-Instituts,
der Heinrich-Böll-Stiftung, des Bundesverbands der Deutschen
Industrie und des Käte Hamburger Kollegs/Centre for Global
Cooperation Research



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse(at)bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu

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Datum: 24.03.2017 - 11:56 Uhr
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