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Abfallvermeidungsziele und separate Wiederverwendungsquoten im Europäischen Kreislaufwirtschaftspaket notwendig

ID: 1471131


(ots) - Veranstalter der sechsten europäischen
ReUse-Conference in Brüssel fordern die Stärkung und den Ausbau von
Mehrwegsystemen in Europa - Finanzielle Anreize zur Mehrwegförderung
und transparente Verbraucherinformation erforderlich - Verleihung des
"European Refillable Award" an die Logipack Pool GmbH

Derzeit erarbeitet die Europäische Kommission in Brüssel ein
Kreislaufwirtschaftspaket, mit dem die europäische Abfallpolitik neu
gestaltet werden soll. Auf der heute in Brüssel stattfindenden
ReUse-Conference forderten die Konferenzveranstalter Deutsche
Umwelthilfe (DUH), der Europäische Verband der
Getränkefachgroßhändler (CEGROBB), die Vereinigung kleiner und
mittelständischer Brauereien in Europa (S.I.B.) und die
Reloop-Plattform, die Europäische Kommission dazu auf, Mehrwegsysteme
viel stärker als bisher im aktuellen EU-Kreislaufwirtschaftspaket zu
berücksichtigen. Hierzu müssten verbindliche Ziele zur
Abfallvermeidung, Wiederverwendung und zum Ressourcenverbrauch
festgelegt werden.

Mehrwegsysteme spielen eine besonders wichtige Rolle bei der
Umsetzung der fünfstufigen europäischen Abfallhierarchie. Nicht
vermeidbare Abfälle sollen in abnehmender Prioritätenfolge
wiederverwendet, recycelt, verwertet oder beseitigt werden.
Mehrwegverpackungen entsprechen dieser Zielfolge in idealer Weise und
schneiden besser ab als das Recycling. Die Wiederverwendung von
Verpackungen und Produkten spart im Vergleich zur ständigen
Neuherstellung nicht nur Ressourcen ein, vermeidet Abfälle und
schützt das Klima, sondern ist auch ein Motor zur Schaffung grüner
Arbeitsplätze in der Region.

Damit wirksame Maßnahmen zur Abfallvermeidung und zur Förderung
der Wiederverwendung ergriffen werden, braucht es nach Ansicht des
DUH-Bundesgeschäftsführers Jürgen Resch klare Vorgaben zur




Verringerung des Aufkommens von Siedlungsabfällen. "In Europa muss
ein Umdenken stattfinden. Abfälle sollten nicht als gegeben
hingenommen, sondern aktiv vermieden werden. Zielquoten zur
Abfallvermeidung stärken Maßnahmen zur Wiederverwendung und tragen
zum Aufbau von Mehrwegsystemen bei. Die Wiederbefüllung von
Mehrwegflaschen und der Transport von Obst und Gemüse in
Mehrwegkisten werden einen Sprung nach vorne machen." Für Restabfälle
sollte ein Ziel von maximal 150 kg in 2025 und 130 kg in 2030 pro
Jahr und Einwohner gelten. Für Verpackungsabfälle sollte das Ziel
maximal 120 kg in 2025 und 90 kg in 2030 pro Jahr und Einwohner
betragen. Im Durchschnitt verursacht jeder Europäer derzeit etwa 260
kg Restabfälle und etwa 160 kg Verpackungsabfälle.

Günther Guder, Präsident von CEGROBB, weist darauf hin, dass es
für die Wiederverwendung und das Recycling keine gemeinsame Zielquote
geben darf, so wie es bislang im von der EU-Kommission vorgelegten
Entwurf des Kreislaufwirtschaftspakets vorgesehen ist. "Einerseits
würde eine gemeinsame Quote zu weniger Recycling führen, da z.B.
ohnehin vorhandene Mehrwegsysteme hinzugerechnet würden, andererseits
gäbe es kaum Anreize für eine Stärkung der Wiederverwendung. Nur
durch eine Trennung der Recycling- und Wiederverwendungsquote kann
sichergestellt werden, dass die Abfallhierarchie eingehalten, die
Wiederverwendung gefördert wird und der Fokus der Wirtschaft sich
nicht überwiegend auf das Recycling richtet."

Zur konkreten Umsetzung von Mehrwegpotentialen fordert
Reloop-Geschäftsführerin Clarissa Morawski separate
Wiederverwendungsquoten für Verkaufs-, Transport- und
Getränkeverpackungen. "Das Europaparlament hat sich für
Wiederverwendungsquoten von Verpackungen zwischen 5 und 10 Prozent
ausgesprochen. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung. Allerdings müssen diese Ziele verbindlich sein. Zusätzlich
zu diesen Zielen brauchen wir eine noch klarere Abgrenzung zwischen
unterschiedlichen Systemen, wie beispielsweise Getränkeflaschen,
Transportkisten oder herkömmlichen Verkaufsverpackungen." Für
Verkaufs-, Transport- und Getränkeverpackungen sollte daher der
verbindliche Anteil wiederverwendeter Verpackungen an der in Verkehr
gebrachten Menge um 10 Prozent bis 2025 und um weitere 20 Prozent bis
2030 im Vergleich zum Stand von 2018 erhöht werden.

"Auf europäischer Ebene müssen wiederverwendbare Verpackungen
durch ökonomische Anreize gefördert werden", sagt Jürgen Resch. "So
lange es billiger ist, das ökologisch Falsche zu tun und auf Einweg-
oder Müllverbrennung zu setzen, fehlt für die meisten Unternehmen der
Anreiz, nachhaltiger zu wirtschaften. Steuerliche Vorteile für
Mehrwegverpackungen wären eine Möglichkeit deren wirtschaftliche
Attraktivität deutlich zu steigern. Die EU-Kommission sollte hier
klare Handlungsempfehlungen aussprechen."

Damit Verbraucher ihre Kaufentscheidung zugunsten ökologischer
Mehrwegverpackungen treffen können, sollten diese gut sichtbar als
Mehrweg oder Einweg auf dem Produkt gekennzeichnet werden. Dies ist
insbesondere bei Getränkeverpackungen notwendig, weil es sowohl
Mehrweg- als auch Einwegflaschen aus Glas und Plastik gibt und im
Fall von Pfandsystemen beide wieder im Handel zurückgegeben werden.

Die Einführung von Pfandsystemen für Einweggetränkeverpackungen
kann auch die Einführung von Mehrwegflaschen erleichtern. Der Aufbau
von Infrastrukturen zur Rücknahme von Einweg ermöglicht gleichfalls
die problemlose Rücknahme von Mehrweg. Pfandsysteme sind darüber
hinaus besonders gut geeignet, die Verschmutzung der Umwelt mit
Plastikflaschen zu stoppen und Wertstoffe für denselben Einsatzzweck
bereitzustellen. Aus diesem Grund sollten europaweit Pfandsysteme auf
Einwegplastikflaschen und Getränkedosen eingeführt werden.

Zum sechsten Mal zeichnen die DUH, CEGROBB, S.I.B. und Reloop
richtungsweisende Beispiele zur Optimierung und Stärkung von
Mehrwegsystemen mit dem European Refillable Award aus. In diesem Jahr
wird die Auszeichnung an die Logipack Pool GmbH verliehen, welche
durch neutral gestaltete Multipack-Kisten, standardisierte Trays für
Einzelflaschen, einheitliche Mehrwegfässer und durch sechs
Sortierzentren in Deutschland Transportentfernungen von
Mehrwegflaschen stark verkürzt. Dadurch werden wertvolle Ressourcen
geschont und das Klima entlastet. Das Beispiel der Logipack Pool GmbH
ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte und sollte europaweit Schule
machen.

Link:

Das gemeinsame Positionspapier "ReUse" finden Sie unter
http://l.duh.de/p170322



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel.: +49 30 24008670, Mobil: +49 171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de

Günther Guder, Präsident CEGROBB
Tel.: +49 211 50 65 218, Mobil: +49 172 24 24 950,
E-Mail: guder(at)bv-gfgh.de

Clarissa Morawski, Geschäftsführerin Reloop Platform
Tel.: +34 636 70 80 95, E-Mail: clarissa(at)reloopplatform.eu

Roland Demleitner, Geschäftsführer S.I.B.
Tel.: +49 6431 52048, Mobil: +49 171 5311444,
E-Mail: rd(at)roland-demleitner.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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