NOZ: Gespräch mit Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses des Bundestages
(ots) - Bosbach: Vertragsuntreue darf nicht honoriert
werden
Vorsitzender des Innenausschusses: "Wäre völlig falsches Signal an
andere Krisenländer"
Osnabrück.- Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses
des Bundestages, erwartet nach dem Linksruck in Griechenland ein
zähes Ringen um den zukünftigen politischen Kurs in dem Krisenland.
In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte
Bosbach: "Es ist seit langer Zeit zu beobachten, dass die griechische
Bevölkerung den Sparkurs der Regierung Samaras nicht mehr mittragen
will." Alexis Tsipras stehe vor einer schwierigen Aufgabe: "Seine
Versprechungen im Wahlkampf haben eine ungeheure Erwartungshaltung
bei den Griechen produziert. Das fantastische Wahlergebnis für sein
Linksbündnis Syriza bestätigt diesen Kurs. Wenn er davon nun doch am
Ende deutlich abweichen muss, wäre die Enttäuschung umso größer",
erläuterte Bosbach.
Schon heute seien die Finanzhilfen und die Kreditkonditionen der
Europäischen Union für Griechenland ausgesprochen großzügig, so
Bosbach: "Die Zinsen sind minimal, die Laufzeiten maximal.
Vertragsuntreue darf nicht honoriert werden", so der CDU-Politiker.
"Das wäre auch ein völlig falsches Signal an andere Krisenländer, die
dann Gleiches erwarten würden", warnte er.
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Datum: 26.01.2015 - 05:00 Uhr
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