Die Antike Maremma Straße in der Toskana

Längs des engen und tiefen Taleinschnitts summieren sich geo-morphologische historische und natürliche Eigenschaften, die diesen Teil der Maremma Toskana zu einer Besonderheit machen. Alte Bauten und einer der am besten erhaltenen Teilstücke der mittelalterlichen Massetana-Straße sind in ihrer Struktur und Entstehung eng an die Gegebenheiten des Gebietes gebunden und bilden mit ihnen zusammen eine extrem einheitliche und eindrucksvolle Verbindung.

(IINews) - Eine der schönsten Wandertouren von Italien beginnt an der sogenannten Pia-Brücke, längs der mittelalterlichen Massetana-Straße, die Siena mit Massa Marittima und er Oberen Maremma Toskana verband.Die Massetana-Straße, die längs einer einst etruskischen, dann römischen Trasse verläuft, führte im Mittelalte von der Porta San Marco in Siena nach Rosia und von dort zunächst nach Torri, Stigliano und Pentolina. Vermutlich im 13. Jahrhundert ergab sich durch den Bau der Pia-Brücke dieser neue und wenige beschwerliche Weg längs des Rosia-Bachs. In der Nähe der Abtei San Galgnao teilte sich die Straße zum einen Richtung Montieri und Massa Marittima und zum anderen Richtung Torniella und Roccastrada, mit Verbindung in Civitella zur andern, wichtigeren Straße, die über Ponte a Maceretound Petriolo führte.

Die sogenannte Pia-Brücke besteht aus einem einzigen Eselsrücken-Bogen aus Kalkstein und ruht auf den Ufernder Baches auf massiven schrägen Flügelmauern, die dem Verlauf des Gewässers entsprechen und damit vermeiden, vom Strom an ihrer Basis allmählich weggetragen zu werden. In der Tat führt der Bach fast das ganze Jahr über recht wenig Wasser, doch bei heftigen Regengüssen verwandelt er sich schnell in reißende Hochwasserströme. Der Name der Brücke geht auf den romantischen Mythos der Pia die Tolomei zurück, die dort angeblich auf ihrer Reise ins Exil der Maremma Toskana vorbei kam. Noch heute erinnern sich die Alten an die alte Maremma-Straße als die Pia-Straße. Die sieneser Adlige wird von Dante in der Göttlichen Komödie erwähnt, wie sie gemeinsam mit Virgil den Vorraum des Fegefeuer erreicht und dort auf die Seelen der gewaltsam gestorbenen Menschen trifft, die es gerade noch schafften, die göttliche Gnade zu erflehen. Die Überlieferung berichtet von Pia die Tolomei, 1290 Witwe des Baldo die Tolomei und in zweiter Ehe mit Nello di Inghiramo die Pannocchieschi verheiratet, der sie dann aus persönlichem Interesse und Eifersucht ermorden ließ, als sie isoliert im Kastell Pietra in der Toskana weilte. Nach der umsichtigen Überquerung der Brücke folgt man auf der anderen Uferseite ein Stück lang der alten Massetana-Straße die stetig mitten im Wald ansteigt. Gut sichtbar das alte Pflastergestein der Straße, hie und da von Steinen begrenzt. Die mittelalterlichen Straßen waren in der Regel nur dort befestigt, wo es der Boden erforderte und waren recht schmal mit einer Breite von meist weniger als 3 bis 4 Metern. Die Transporte erfolgten zumeist mit Arbeitstieren, sowie auch mit Karren, die jedoch erhebliche Schäden des Straßenbelags verursachten.

Am Ende der Steigung, wenige Meter vor der alten gemauerten Elektro-Kabine führt eine Abzweigung links zu den beeindruckenden Ruinen der Augustiner-Einsiedelei Santa Lucia. Die Einsiedelei wurde inmitten eines Waldes, von Siedlungen ausreichend entfernt, auf einem steil abschüssigen Hang an der einzig ebenen Stelle in Nähe einer Quelle gebaut. Der einzige flüchtige jedoch häufige Kontakt mit der Außenwelt ergab sich aus der Nähe zur Straße, die Siena mit der Maremma und der Küste verband. Intensität und Bedeutung de sich hier abspielenden Lebens sind durch die architektonischen Reste und die geschichtlichen Ereignisse bezeugt. Die erste sichere Quelle über die Einsiedelei ist auf den 21. Mai 1200 datier und belegt, dass sie von einem gewissen Bonaccorso Ende des 12. Jahrhunderts begründet wurde.

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Datum: 19.12.2014 - 17:33 Uhr
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