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"Bewerbung schreiben", "Richtig bewerben", "Du suchen Job?" - Wie unsere Sprache im Web verkrüppelt

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Wer sich von der Verarmung unserer Sprache einen Eindruck verschaffen möchte, der braucht sich nur im Internet umzusehen. Dort wollen viele ins Licht. Aber ist es auch das richtige Licht Spätestens seit der Pisa-Studie wissen wir: Goethe ist tot – und das Land der Dichter und Denker hat sich auch in das Land der schlechten Sprache und der billigen Floskeln verwandelt. Was Unternehmen nicht alles machen, um bei Google gefunden zu werden und ins Licht zu kommen, ist erschreckend...

(IINews) - Wer sich von der Verarmung unserer Sprache einen Eindruck verschaffen möchte, der braucht sich nur im Internet umzusehen, selbst dort, wo angeblich „richtige“ Kommunikation wie z.B. professionelle Hilfe in Sachen Bewerbung angeboten wird. Abgesehen davon, dass es nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern vielmehr um Gehirnleistung, Individualität, Kreativität und Niveau geht, ist unsere Sprache, speziell dort, wo etwas schnell verkauft werden soll, nicht mehr das, was sie einmal war. Insbesondere bei der Google-Suche: Klicks auf entsprechende Links bestätigen schnell, dass sich die absinkende Qualität unserer Sprache im Web auch beim Betreten vieler Web-Seiten ganz nach dem Motto „Back to the roots“ fortsetzt.

Was Unternehmen nicht alles machen, um bei Google gefunden zu werden und ins Licht zu kommen, ist erschreckend und könnte irgendwann einmal mit dem Begriff „Web-Prostitution“ beschrieben werden. Was schrieb Bertolt Brecht in seiner Mackie Messer Moritat? „Denn die einen sind im Dunkeln - Und die andern sind im Licht - Und man siehet die im Lichte - Die im Dunkeln sieht man nicht.“ Wohl war!

Aber ist es denn auch zugleich das richtige Licht, in das sich manche stellen? Das hängt von den Ansprüchen der User ab. Viele Anbieter scheinen ihrem Klientel in dieser Hinsicht sehr niedrige Erwartungen zu unterstellen und so mancher Web-Seiten Besucher muss sich die Frage stellen: „Hält der Anbieter mich für minderbemittelt - oder sind es die angebotenen Dienste selber?

Fakt ist: Die Macht der Google Robots ist gewaltig und fordert Unterwerfung - und in Sachen Anpassung und Unterwerfung sind wir Menschen Weltmeister. Schließlich ist Intelligenz auch die Fähigkeit, sich flexibel an neue Situationen, Gegebenheiten und Umstände anzupassen. Aber wo sind da die Grenzen?

Spätestens seit NSA-Skandal und Snowden-Enthüllungen beginnen einige Menschen wieder, ihr Gehirn einzuschalten, nachzudenken und die Dinge zu hinterfragen. Können sich das Geschäfte bzw. Unternehmen auch leisten? Aktuell wohl kaum: Die Macht von Google, der klar marktführenden Suchmaschine, ist allgegenwärtig.





Insofern entscheidet mittlerweile Google und das Google-Ranking ob bestimmte Unternehmen existieren oder „baden gehen“. Wer im Netz gefunden werden will, der muss sich dem „Robot“ anpassen und sich sprachlich sehr einfach bis dümmlich und billig verkaufen oder ggf. sogar selbst dumm sein. Wie lautet noch gleich der bekannte Sprich? "Der dümmste Bauer erntet die dicksten Kartoffeln“.

Die Zeit einer hohen Ethik und Moral hinsichtlich Design- und Text-Qualität im Internet ist scheinbar vorbei. Viele passen sich immer mehr einem Markt an, der das Niveau sehr tief setzt. Diesen Trend verspüren nicht nur viele Einzelhändler, die sich den vielen aufstrebenden 1-Euro-Dicountern gegenübersehen, sondern auch kritische Sucher im Netz.

Spätestens seit der Pisa-Studie wissen wir: Goethe ist tot – und das Land der Dichter und Denker hat sich auch in das Land der schlechten Sprache und der billigen Floskeln verwandelt. Laut aktuellem Bericht von Kulturradio rbb sind zwei Drittel der fast 10 Millionen Analphabeten hierzulande Deutsche. Wen wundert es dann, wenn Suchmaschinen-Analyse-Tools nach einer Analyse von Webseiten-Text-Inhalten auf Basis von Google Anforderungen bereits einfachste Texte als „Doktor-Arbeit“ deklarieren und Webseiten-Betreiber ausdrücklich davor warnen, wegen eines normal üblichen Satzgebrauchs bzw. Satzgefüges im Web nicht mehr gefunden zu werden.

Um von den sogenannten Webcrawlern gefunden zu werden, wird unsere Sprache mittlerweile auf ein einfachstes und manchmal übertrieben primitives Niveau reduziert. Ziel ist es, bei Google und seinem „Googlebot“, auch "Spider" genannt, Anerkennung zu finden. Crawling nennt man den Prozess, durch den der Googlebot neue und aktualisierte Seiten ermittelt und auf entsprechende Relevanz auswertet. Dabei setzt Google eine gewaltige Anzahl von Computern ein, die unter Verwendung eines algorithmischen Prozesses täglich Milliarden von Webseiten intelligent durchsuchen, wobei die Logik einer Maschine natürlich nicht mit der Logik und „Denke“ von Menschen gleichzusetzen ist.

Also muss sich der Mensch unterordnen. Aber das kennt man ja bereits von „Matrix“ und Co, auch von Computerspielen. Durch Computerprogramme wird bestimmt, welche Websites wie verstanden werden und wie gut sie dann gefunden werden. Das führt leider dazu, dass wir mit unserer Sprache nicht mehr das Verständnis und die Anerkennung anderer Menschen, sondern vielmehr das Verständnis und die Anerkennung von Maschinen suchen. Wie weit man da selbst mitspielt bzw. wie tief man selbst optisch und inhaltlich sinkt und seine kommerziellen Geschäftsabsichten über das persönliche Niveau stellt, entscheidet aber jeder Web-Seiten-Betreiber selbst auf der Grundlage seines eigenen Niveaus und seiner Moral.

So z.B. bei den Internet-Funden zum Thema Bewerbung: Auch hier wird auf gängige, oft stocksteife Phrasen, altbackene, eintönige und nichtssagende Floskeln und biedere Ausdrücke zurückgegriffen. Nicht etwa weil diese im Resultat dann zielführend, erfolgreich oder gar zutreffend wären, sondern weil sich so etwas durch kommerzielle Anbieter einfach besser verkaufen lässt.

Bewerbungsratgeber und Bewerbungsberater verkaufen regelrechte Phrasen- und Floskel-Sammlungen, die Bewerber - selbst gehobene Führungskräfte - bei ihrer Bewerbung dann quasi kopieren bzw. fast nach einem Baukastenprinzip zusammenstellen: Angeblich „zielgenau“ bzw. „passgenau“ wie man überall liest. Dabei fragt scheinbar niemand den Leser bzw. die wirklichen Personalentscheider, denen bei so viel „Kreativität“ und „Kommunikationsvermögen“ nicht selten die Haare zu Berge stehen.

Ebenso funktioniert das Prinzip zumeist beim Schreiben von Arbeitszeugnissen, wodurch Zeugnisaussteller leider manchmal ein sehr negatives Bild von ihrem Mitarbeiter vermitteln, obgleich sie dies gar nicht beabsichtigen. Das Baukasten- und Floskel-Prinzip erhebt sich über sprachliche Individualität und persönliches Engagement beim Verfassen von Zeugnissen. Mögliche Fehlinterpretationen werden billigend in Kauf genommen. Das Üble dabei: Viele merken es gar nicht.

Oft wird vergessen: Egal was wir tun oder unterlassen, ob wir nun bei Google auf Platz 1 sind oder weiter hinten im Ranking: Wir senden mit unserer Sprache und unseren Texten entsprechende Botschaften und vermitteln Gefühle wie z.B. Sympathien oder Ablehnung, Bewunderung oder Abscheu, Aufmerksamkeit oder Langeweile. Also sollte die menschliche Sprache auch entsprechend genutzt werden - nicht nur, um bei Google besser gefunden zu werden, sondern auch um Kundenansprüchen und dem eigenen Niveau gerecht zu werden.

Zum Glück gibt es noch Querdenker: Auch die Imageberater NRW haben sich der Kunst verschrieben, adäquat zur Zielgruppe passend, zu kommunizieren. Von Kommunikations-Analysen über Kommunikationsberatung und Coaching bis zur Gestaltung von Bewerbungs- und Werbetexten. Die optimale Mischung zu finden zwischen Niveau und Findbarkeit im Netz ist dabei stets eine Herausforderung, der man sich stellen muss, ohne dabei völlig das Gesicht zu verlieren oder sich auf einseitigem Niveau zu bewegen.

Auch sollte man an sein Image und eine entsprechende Qualität denken, denn nicht alle User im Netz sind so dumm wie manche Firmen scheinbar annehmen. Nicht jeder Bewerber will sich "richtig" bewerben, sondern im Resultat überzeugend. Schließlich leben wir nicht in einer Diktatur, in der sich ein jeder lediglich anpasst und festgelegten Regelwerken dümmlich folgt. Menschen sind individuell und der Leser ist es auch.

Für die Solinger Agentur bedeutet „ gut kommunizieren“ nicht nur Image - und nicht nur gefunden, gelesen und verstanden zu werden, sondern auch zu überzeugen: Nicht jeden, sondern die Richtigen. Ob in der Werbung oder bei der Bewerbung, in der PR-Arbeit, in Marketing- oder Vertriebsaktionen: Verkaufen heißt nicht nur Masse, sondern auch Klasse. Und wer lieber die Klasse anstrebt, der sollte auf ein bestimmtes Niveau nicht zwingend verzichten.

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Andreas Köhler



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Bereitgestellt von Benutzer: Strahlenberg
Datum: 10.04.2014 - 00:12 Uhr
Sprache: Deutsch
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Meldungsart: Fachartikel
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 09.04.2014

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